Dune: Part Two

2024

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DUNE - Der Tragödie zweiter Teil

Personae dramatis

Die Fremen
Paul - Messias
Jessica - ehrwürdige Mutter
Stilgar - Fundamentalist
Chani - Geliebte

Haus Harkonnen
Vladimir - Baron von Giedi Prime
Raban - Gouverneur von Arrakis
Feyd-Rautha - Befehlshaber

Haus Corrino
Shaddam IV. - Imperator der Galaxis
Irulan - Prinzessin
Gaius Helen - Hellseherin de Imperators

Dune - die wahre Größe des Planeten
Dune: Part One war tatsächlich nur ein Bruchteil eines schier größeren Erlebnisses, welches sein schattenwerfendes Monument erst mit dem zweiten Teil in Gänze emporsteigt. Denis Villeneuve gelingt es tatsächlich, seinen Erstling zu übertrumpfen, sodass sich meine vor Sandwehen getrockneten Augen nicht schließen wollten. Eben verlor ich mein wertvolles Blut, als meine Ohren bei diesem grandiosen Sounddesign platzten.

Technisch kann man an Dune: Part Two nichts aussetzen. Es ist der versprochene Hauptgang für den gierigen Filmbaron-Harkonnen in uns allen. Man wird gesättigt mit den beeindruckendsten Bildern im Genre Science Fiction, dem grandiosen Sounddesign und allen voran den wunderbaren Klängen von Hans Zimmer. Dune spricht in seiner Inszenierung eben alle Sinne an, dass man diesen Film auch fühlt, als wäre man dabei. Vor allem liegt dies qn dem noch besseren Worldbuilding, weil Villeneuve mehr zeigt als erklärt.

A Song of Sand and Water
Die Tragödie beginnt da, wo sie endete - beim Verrat an den Atreides auf Arrakis. Die Geschichte setzt ihre Verstrickungen fort und löst letztendlich die gesponnen Pläne und Intrigen aus dem Erstling auf. Der Vorgänger etablierte Arrakis als den Planeten, der über Machtverhältnisse bestimmt, wegen des Rohstoffs Spice. Wer Spice kontrolliert, beherrscht die Galaxis

Möge die Macht mit mir sein.
Doch in Part Two wird die Macht und deren Korrumption selbst zum zentralen Motiv. Die gesamte Geschichte um Paul als awählten Propheten entwickelt sich zu einer gesellschaftspsychologisch komplexen Allegorie, wie wir sie aus der eigenen Menschheitsgeschichte oder gar den Religionen kennen. Dabei weiß Paul nun selbst, wie man das Spiel der Throne spielt und forciert sich zu einem der spannendsten Antihelden des Kino.

Bühnenwechsel zu Giedi Prime
Nicht nur Paul ist mehr und mehr von der Macht getrieben, sondern auch die Seite der Antagonisten: der Imperator und die Harkonnen. Die Fraktion der Harkonnen ist mein Star des Films. Sobald sie mit ihren Anführern oder sogar nur die Soldaten in Erscheinung treten, dominieren sie das Szenenbild. Verantwortlich dafür ist das gesamte Design ihrer Rüstungen, Waffen, Fahrzeuge und Gebäude. Hierin lebt Jodorowskys Dune-Vision von H.R. Giger weiter. Doch auch Villeneuve beeindruckt mit eigenen neuen Ideen, wenn man den Heimatplaneten und dessen schwarzer Sonne betritt. Christopher Walken als Imperator ist ohne Zweifel erhaben und hat trotz der geringen Screentime eine solche Präsenz.

Ein in sich geschlossener Film
Retrospektiv kann ich Dune: Part One nun als einen eigenständigen Film seiner Reihe betrachten. Beide Filme verfügen über ihre eigene Dramaturgie, aber dennoch kann man beide Filme nacheinander als ein geschlossenes Werk schauen, wie es auch Frank Herbert konzipiert hatte. Dune 2 baut geschickt auf Part One auf, ohne zu sehr beim Pacing zu straucheln und zurück in die Exposition zu fallen. Vielmehr ergänzt der Film seine Welt um die Kultur der Fremen und der Harkonnen, die letztendlich aufeinander treffen müssen.


Conclusio
Tatsächlich schließt der zweite Teil den ersten Roman ab und trotzdem verlasse ich den Film noch mehr mit dem Gefühl nach einer Fortsetzung als beim ersten Teil. Erneut war das erst der Anfang. Lasst Dune: Part Three geschehen!
Dune: Part Two ist bereits bei meiner ersten Sichtung der beste Film unserer aktuellen Dekade. Von diesen Filmen lebt Kino, die große Leinwand, der Kinosound und der Zuschauer selbst. Ein Rewatch wird im Kino folgen. Und Leute setzt euch weit nach vorn, es lohnt sich.

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