Social Media Editor @ Cinema Strikes Back

Ich mag Adrien Brody nicht. Auch Filme, die so klingen, als würden sie sich selbstgefällig irgendeinem durchakademisierten Nischeninteresse widmen, wecken in mir selten große Sympathien. Naja, Hauptdarsteller ist hier nun mal Brody und ob ein 215 Minuten langer Film über einen Architekten, der sich in der Kunst des Brutalismus verwirklicht, nach zweiterem klingt, dürft ihr für euch entscheiden. Aber tatsächlich: der Film hatte mich trotzdem schon früh für sich gewonnen - zum Teil - denn ähnlich wie auch im Brutalismus…
Filme wie The Outrun sind für mich immer so eine kleine Thought Exercise. Brauche ich nen großen narrativen Bogen, um einen Film gut zu finden? Und wenn nicht - verzeihe ich einem Film das ein oder andere narrative Klischee? The Outrun widmet sich so deutlich, so vehement der Beschreibung einer Reise zurück ins Ich, zurück zum Menschsein, dass man sich den Film verdirbt, wenn man ihn daran misst, wie groß oder bedeutungschwanger er (nicht) ist. Der Film ist in seinen Ambitionen nicht groß, aber gigantisch in der Sprache, die er für den inneren Sturm seiner Protagonistin entwickelt.