This review may contain spoilers.
Chris’s review published on Letterboxd:
Das ist natürlich nur ein Ersteindruck und ich will den Film - spätestens zum Homerelease - nochmal sehen, aber gestern sah ich nicht das erwartete Meisterwerk.
Auf audiovisueller Ebene gibt es sehr viel zu bestaunen: Die Farben sind intensiver als im ersten Teil. Diesbezüglich dominiert in "Dune 2" eher orange, anstatt sepia. Die Wüste wird in beeindruckenden Supertotalen episch in Szene gesetzt.
Die Kulissen sind generell beeindruckend. Neben der Wüste besticht der düstere Planet der Harkonnen, der viele optische Highlights bietet. Unglaublich beeindruckend fand ich die Kampfarena, die zu den epischsten Film-Arenen aller Zeiten zählt.
Der Schwarz-Weiß-Look unterstreicht dabei zusätzlich die Boshaftigkeit von Feyd-Rautha bzw. die allgemeine Leidhaftigkeit und Trostlosigkeit des Harkonnen-Planeten. Bei den Sequenzen mit Feyd-Rautha und/oder Baron Harkonnen spürt man deutlich die permanente Angst der Anwesenden vor deren unberechenbaren Grausamkeiten.
Der Score fängt die mystische Atmosphäre des Wüstenplaneten und die abgründige Atmosphäre des Harkonnen-Planeten sehr gut ein, aber ist im Ganzen weniger beeindruckend als der Score des Vorgängers.
Ich wünschte nur auf dramaturgischer und narrativer Ebene sähe es genauso gut aus:
Es fiel mir schwer, einen Draht zu den Figuren und deren Beziehungen zu finden. Insbesondere die Beziehung zwischen Paul und Chani habe ich kaum gespürt. Gefühlt die Hälfte der Dialoge beschäftigen sich damit, ob Paul Atreides der große Messiah ist oder nicht, was mich irgendwann langweilte. Feyd-Rautha ist ein bedrohlicher, psychopathischer Gegner, aber irgendwie bleibt er mir zu oberflächlich, was von seinem Onkel Baron Harkonnen nur bedingt entschädigt wird.
Noch ein Problem sind die gezähmten Gewaltszenen, die wirken, als wollte man unbedingt eine FSK 12 erreichen. Die Ableben wichtiger Figuren, wie z.B. Baron Harkonnen, fühlen sich ernüchternd und/oder beiläufig an (ein Problem, das übrigens schon die Buchvorlage hat). Die opulenten Actionsequenzen sind wiederum beeindruckend.
Hinsichtlich der Effekte finde ich immer noch die Würmer unheimlich beeindruckend - andererseits sieht das Würmerreiten etwas albern aus, für meinen Geschmack.😅
Im Vorfeld erwartete ich von "Dune 2" einen Abschluss der Saga, umso verwunderter bin ich nun, wie unglaublich unabgeschlossen der Film wirkt. Vor allem das Ende wirkt wie ein Teaser für den 3. Teil, wo dann die Ereignisse ieren (insbesondere die Reise ins heilige Land), die ich eigentlich (im besten Fall) in "Dune 2" erwartete und erhoffte.
"Dune 2" ist aus audiovisueller Sicht sehr beeindruckend, aber erzählerisch und dramaturgisch schwer ernüchternd, und vor allem fühlt er sich ein wenig wie eine Brücke zwischen dem ersten und dritten Teil an, anstatt einem Abschluss der Filmsaga, wie ich es erwartete.