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A sexist, chauvinist cringefest with annoying music and pseudo-humor, plus an asshole as protagonist and some "artsy edited" action-scenes. Some action is good, so 1.5 stars.

Ich weiß, dass dieser Film viele nervt, kalt lässt oder anwidert.
Und ich verstehe das sogar. Je öfter ich aber Hostel gucke, desto besser gefällt er mir.

Eine ausführliche Besprechung gibt es auf meinem Blog "Horror & Psychologie" .

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They don't make them like this anymore.

John Russell is my type of guy: Rents a huge old and seriously haunted mansion to be all alone and search for a tortured soul. When there's a hidden door, he will find it. If there's an old well buried under a house, he will dig it up long before any Samara could be found. And if there's an old US-senator who needs to be told the truth, Russel is the man. Let us forgive him a little manspreading. Those were the days...

This is no "Fargo". The first half hour it's a drama, than it tries to be a black action comedy (without much action or comedy). But cast and characters are nice. Quiete watchable, if you just expect another Late-Neeson-Grandpa-"Action"-Movie.

Old school action with some bad CGI but nice characters and solid plot.
If you like trucks or ice roads or Liam Neeson give it a try.

(english version below)

Warum erkranken Frauen sieben Mal häufiger an Magersucht als Männer? Warum ist der Druck auf Frauen so groß, schlank zu sein? Warum stellen sich gerade junge Frauen in sozialen Medien mit „Beauty Filtern“, stark geschminkt und in aufreizend gemeinten Posen dar? Und wer profitiert eigentlich von Schönheitsidealen und weiblichem Konkurrenzdruck? Diesen Fragen geht die norwegische Regisseurin Emilie Blichfeldt in ihrem Spielfilmdebüt „The Ugly Stepsister“ (Den stygge stesøsteren) anhand der Aschenputtel-Geschichte nach. Ja, der ganze Film spielt in einem märchenhaften Mittelalter, das mehr als einmal an den tschechischen Weihnachtsklassiker “Drei Nüsse für Aschenbrödel” denken lässt. Nur, dass wir es hier mit einem teilweise recht ungemütlichen Film aus dem Subgenre body horror zu tun haben.

Wer “The Substance”, “The Neon Demon” oder “Black Swan” gesehen hat, wird den Film thematisch nicht allzu originell finden. Früh erfahren wir mal wieder: “Wer schön sein will, muss leiden.” Und erleben Frauen, die sich eigentlich gegenseitig unterstützen könnten, in destruktiven Konkurrenzspiralen. Was “The Ugly Stepsister” aber besonders macht, ist zum einen das gut eingefangene märchenhafte Setting, zum anderen die interessante Perspektive, die der Film auf das bekannte Aschenputtel-Märchen wirft. Hier bekommen wir die Geschichte einmal nicht aus Sicht der Siegerin erzählt. Auch schafft der Film es sehr gut, die Balance zwischen groteskem Humor, fiesen Ekelmomenten und traurig stimmendem Drama zu halten. Die Effekte sind dabei nicht allzu zahlreich, aber sehr wirkungsvoll, und die Inszenierung insgesamt für ein Debüt erstaunlich sicher. Alles in allem ist vieles an dem Film zu loben, auch wenn er in der Mitte etwas hängt und womöglich ein paar Minuten kürzer hätte sein können. Aber gerade Hauptdarstellerin Lea Myren kann ihrer Rolle etliche Facetten abgewinnen, die von komisch bis tragisch reichen und dafür sorgen, dass trotz des klar satirischen Ansatzes des Films die Empathie nicht auf der Strecke bleibt.

Filmkritikerin Sheila O’Malley schreibt auf "Roger Ebert": “Es ist in jeder Gesellschaft hart, eine Frau zu sein, wenn es eine Cinderella gibt, mit der sie verglichen werden kann.” Blichfeldts Debüt zeigt auf genuin filmische Weise die Beständigkeit destruktiver Mythen, die Verflechtung von Ökonomie und Begehren sowie die tief verinnerlichte Kontrolle, die durch Schönheitsideale vor allem auf Frauen und durch Frauen ausgeübt wird. Es ist ein alter und bis heute wirksamer Trick der Herrschaft, den Beherrschten das Gefühl zu geben, dass sie nicht gut genug sind, dass sie nur besser, fleißiger, schöner, tapferer, hingebungsvoller sein müssten, um innerhalb der Verhältnisse glücklich zu sein. Dadurch richten die Unterdrückten ihren Frust gegen sich selbst und kommen gar nicht auf die Idee, den Prinzen als das zu sehen, was er ist: ein langweiliges, verächtliches und verwöhntes Arschloch, dessen romantischen Gedichte vermutlich auch heimlich von einer unbezahlten Frau geschrieben worden sind.

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Why are women seven times more likely to suffer from anorexia than men? Why is there so much pressure on women to be slim? Why do young women in particular present themselves on social media with “beauty filters,” heavy makeup, and in provocative poses? And who actually benefits from beauty ideals and female competitive pressure? Norwegian director Emilie Blichfeldt explores these questions in her feature film debut “The Ugly Stepsister” (Den stygge stesøsteren), using the story of Cinderella as an example. Yes, the entire film is set in a fairytale Middle Ages that more than once brings to mind the Czech Christmas classic “Three Nuts for Cinderella.” The difference is that this is a film from the body horror subgenre that is at times quite uncomfortable.

Anyone who has seen “The Substance,” “The Neon Demon,” or “Black Swan” won't find the film's themes particularly original. Early on, we learn once again: “If you want to be beautiful, you must suffer.” And we witness women who could actually each other caught in destructive competitive spirals. What makes “The Ugly Stepsister” special, however, is both its well-captured fairytale setting and the interesting perspective the film offers on the well-known Cinderella tale. Here, for once, we don't get the story told from the victor's point of view. The film also manages to strike a very good balance between grotesque humor, nasty moments of disgust, and saddening drama. The effects aren't numerous, but very effective, and the overall direction is surprisingly secure for a debut. All in all, there's much to praise about the film, even if it falters a bit in the middle and could perhaps have been a few minutes shorter. But lead actress Lea Myren in particular is able to bring a number of facets to her role, ranging from comic to tragic, ensuring that empathy is not lost despite the film's clearly satirical approach.

Film critic Sheila O'Malley writes on "Roger Ebert": "It's hard to be a woman in any society when there's a Cinderella to compare her to." Blichfeldt's debut demonstrates in a genuinely cinematic way the persistence of destructive myths, the intertwining of economics and desire, and the deeply internalized control exerted by beauty ideals, especially on women and by women. It's an old and still effective trick of the ruling class to make the ruled feel that they aren't good enough, that they only need to be better, harder-working, more beautiful, braver, more devoted to be happy within their circumstances. As a result, the oppressed direct their frustration against themselves and never even consider seeing the prince for what he is: a boring, contemptuous, and spoiled asshole whose romantic poems were presumably secretly written by an unpaid woman.

It's not The Raid III.
story: dumb
characters: clichés
logic: you tell me
colourgrading: sterile like a computergame

But Tom Hardy and most of the action scenes are cool.
And the "world buidling" isn't that bad. We are thrown into a dark city and the life of a cop that seems to have a lot of connections to other people and events.

Not great, but okay, if you don't expect something intelligent, or
The Raid III.

Models.

Mehr in meinem Blog Horror & Psychologie

"So many pretty parts, but no pretty whole."

But yes, this film is "pretty" as a whole. And it aged very well, as all beauty does, when it comes from within.

Sometimes during watching this I unfortunately thought: Oh, finally a girl, who, when it comes to boys, is as creepy as most boys, when it comes to girls. Still like her a lot.

(english version below)

A24 bringt zusammen mit Universal einen Monsterfilm mit Einhörnern in die Kinos. Was als Idee durchaus charmant klingt, ist am Ende weder Fisch noch Fleisch und leidet vor allem unter den uninteressanten Charakteren.

Immerhin – das Setting ist toll: idyllische Bergwelten irgendwo im Norden der USA, mittendrin ein Anwesen, das gleichzeitig an ein modernes Zauberberg-Refugium und ein mittelalterliches Schloss denken lässt. Hier blickt der krebskranke Pharma-Milliardär Odell Leopold (Richard E. Grant) seinem Ende entgegen. Unsere Hauptfiguren sind jedoch sein Angestellter Elliot (Paul Rudd) und dessen Teenager-Tochter Ridley (Jenny Ortega). Während Elliot mit Leopold über eine Partnerschaft sprechen will, ist Ridley nur dabei, weil ihr Vater versucht, nach dem Tod seiner Frau, wieder Nähe zur entfremdeten Tochter herzustellen. Schon auf dem Weg zum Landsitz der Leopolds überfahrt Elliot ein Einhorn. Während Ridley das Horn des magischen Tiers berührt und Visionen erlebt, schlägt ihr Vater das Tier tot, um es von seinem Leid zu erlösen. Mit dem mutmaßlich toten Fabelwesen im Auto fahren Vater und Tochter also zum Pharma-Milliardär und erleben dort zusammen mit dessen Frau und Sohn sowie einer kleinen Schar von Dienern und Wissenschaftler*innen einige lebensverändernde Überraschungen.

Was sich Originell lesen mag, funktioniert als Film leider kaum. „Death of a Unicorn“ ist trotz seines vielversprechenden Titels weder lustig noch spannend. Die Darsteller*innen können sich bis zum Schluss nicht entscheiden, ob sie ernsthaft oder komödiantisch spielen wollen, wobei letzteres in den peinlicheren Momenten an deutsche Komödien erinnert, in denen eine „So, jetzt spielen wir mal lustig“ Mentalität einfach nur bemüht wirkt. Die Figuren haben auch zu wenig Tiefe und Eigenheit, um für Spaß oder auch nur Interesse zu sorgen. Einzig Anthony Carrigan als Familienbutler Griff kann überzeugende humoristische Akzente setzen und ist auch die sympathischste Figur des Ensembles. Jenny Ortega als motzig moralisierendes Mädchen wirkt recht eindimensional und obendrein wie eine Sprechpuppe des Drehbuchs mit seiner Holzhammer-Botschaft. Ihr opportunistischer Vater ist vor allem langweilig, und die Milliardärsfamilie mag in ihrer hinter moralischem Gelaber versteckten Selbstsucht gar nicht mal unrealistisch gezeichnet sein, bietet aber nicht mehr als längst bekannte Klischees.

Als Satire taugt der Film daher kaum. Als Groteske oder Gruselfilm allerdings auch nicht. Zwar ist die Idee, Monstereinhörner auf ein paar superreiche Pharmazeuten und ihre Entourage loszulassen, wirklich erfrischend, aber die Fabelwesen kommen nicht gut genug rüber. Sie erinnern an Irgendetwas, das wahlweise durch „Die unendliche Geschichte“ aus dem Jahr 1984 galoppiert sein könnte, oder aus einem soliden Fantasy-Computerspiel aus den 2010ern Jahren. Dazu nervt ihr monsterhaftes Brüllen und Fauchen, das an etliche creature features erinnert und ziemlich abgegriffen ist. Immerhin sorgen die Einhörner im zweiten Teil nach einer zu langen ersten Hälfte für Action und einige saftige Splattereinlagen. Für ein jüngeres Publikum, das noch nicht viel gesehen hat, könnte das durchaus noch packend und unterhaltsam sein. Ältere Zuschauer könnten immerhin etwas „Jurassic Park“-Nostalgie empfinden.

Das Debüt von Alex Scharfman, der hier auch als Drehbuchautor fungierte, sieht tatsächlich teurer aus als die 15 Millionen Dollar Budget, die zur Verfügung standen. Und womöglich gefällt Einhornfans, dass die heute nur noch als zauberhaft und gut wahrgenommenen Fabelwesen, hier einmal in ihrer folkloristischen Ambivalenz begegnen. So stehen sie nicht nur für Unschuld und Magie, sondern auch für unzähmbare Seite der (menschlichen) Natur und die Auferstehung Jesu Christi. Leider weiß der Film daraus nicht allzu viel zu machen. Aber vielleicht muss man tatsächlich immer wieder daran erinnern, dass innere wie äußere Natur keine kapitalistische Verfügungsmasse sind, sondern bestenfalls unsere Partnerin, schlimmstenfalls unser Todfeind.

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A24, together with Universal, is bringing a monster movie featuring unicorns to theaters. While the idea sounds quite charming, it ultimately turns out to be neither fish nor fowl, suffering primarily from uninteresting characters.

At least – the setting is great: idyllic mountain scenery somewhere in the northern United States, with a property in the middle that simultaneously recalls a modern Magic Mountain retreat and a medieval castle. Here, cancer-stricken pharmaceutical billionaire Odell Leopold (Richard E. Grant) faces his end. Our main characters, however, are his employee Elliot (Paul Rudd) and his teenage daughter Ridley (Jenny Ortega). While Elliot wants to talk to Leopold about a relationship, Ridley is only there because her father is trying to reconnect with his estranged daughter after the death of his wife. On the way to the Leopolds' country estate, Elliot runs over a unicorn. While Ridley touches the magical beast's horn and experiences visions, her father kills the animal to put it out of its misery. With the presumably dead mythical creature in the car, father and daughter drive to the pharmaceutical billionaire and, together with his wife and son and a small group of servants and scientists, experience some life-changing surprises.

What may read as original unfortunately hardly works as a film. Despite its promising title, "Death of a Unicorn" is neither funny nor exciting. The actors can't decide until the end whether they want to play it serious or comedic, with the latter, in the more embarrassing moments, reminiscent of German comedies in which the "Okay, now let's play it funny" mentality simply seems forced. The characters also lack enough depth and individuality to be entertaining or even interesting. Only Anthony Carrigan, as the family butler Griff, manages to add convincing humor and is also the most sympathetic figure in the ensemble. Jenny Ortega, as the grumpy, moralizing girl, seems rather one-dimensional and, on top of that, like a talking head for the script with its sledgehammer message. Her opportunistic father is, above all, boring, and the billionaire family, with its selfishness hidden behind moralistic babble, may not be unrealistically portrayed, but they offer little more than long-established clichés. The film is therefore hardly suitable as satire.

But it's also not suitable as a grotesque or horror film. While the idea of ​​unleashing monster unicorns on a few super-rich pharmacists and their entourage is certainly refreshing, the mythical creatures don't come across well enough. They're reminiscent of something that could have galloped through 1984's "The Neverending Story" or from a solid fantasy computer game from the 2010s. Their monstrous roars and hisses are also annoying, reminiscent of several creature features and rather worn out. At least the unicorns provide some action and some juicy splatter scenes in the second half after an overly long first half. For a younger audience that hasn't seen much yet, this could still be gripping and entertaining. Older viewers might at least experience some "Jurassic Park" nostalgia.

The debut of Alex Scharfman, who also served as screenwriter, actually looks more expensive than the $15 million budget available. And unicorn fans might appreciate that these mythical creatures, now perceived only as magical and good, are presented here in their folkloric ambivalence. Thus, they represent not only innocence and magic, but also the untamable side of (human) nature and the resurrection of Jesus Christ. Unfortunately, the film doesn't make much of this. But perhaps we really do need to be reminded again and again that inner and outer nature are not a capitalist commodity, but at best our partner, at worst our sworn enemy.

(english version below)

Das Langfilm-Debüt von Julia Ducournau ist beeindruckend. „Raw“ hat nicht nur bereits eine eigene Handschrift, sondern ist stilsicher und aufregend inszeniert. Schon die Totalen zu Beginn erzeugen eine starke Atmosphäre und gehören zu einer Anfangssequenz, die auf unkonventionelle Weise verstört. Auch in den folgenden 90 Minuten beweist Ducournau immer wieder ihr Gespür für intensive Szenen, die Lust an der Provokation haben. Dabei beweist die 1983 in Paris geborene Regisseurin ein tolles Gespür bei der Auswahl der Darstellerinnen und der Musik für ihren wilden Film.

Dramaturgisch ist „Raw“ allerdings eher interessant als spannend. Was sich zu einem essentiellen Konflikt der jungen Hauptfigur hätte entwickeln können, biegt in der zweiten Filmhälfte in eine andere Richtung. Das ist sicher gewollt und erhöht durch die Ambivalenz gegenüber der „Erwachsenenwelt“ das diskursive Potenzial von „Raw“. Es mindert aber das atemlose Mitfiebern mit der eigentlich sehr sympathischen Justine. Anfangs sieht es nämlich danach aus, dass sie nicht bereit ist, ihre Empathie und Individualität den bescheuerten Aufnahmeritualen der Fakultät zu unterwerfen und die Initiation ins Erwachsenensein innerhalb eines kaltschnäuzigen patriarchalen Systems schlichtweg ablehnt. Dann aber kommt, wie leider so oft, die Sexualität dazwischen. Genauer gesagt: die Fleischeslust.

Der Film greift, wie es bei ambitionierten Debüts vorkommen kann, nicht gerade wenige Themen auf, die aber in meinen Augen gut zusammengehen und sich zu einer originellen Geschichte über eine junge Frau verbinden, die gleichzeitig Opfer der Verhältnisse wird als auch gerade in diesen Verhältnissen ihre raubtierhafte Natur entdeckt. Ist es eine Zurichtung oder eine Selbstermächtigung, die wir hier erleben? Egal, wie man den komplexen Film interpretieren will: Garance Marillier ist als Justine eine Wucht. Ihr facettenreiches Spiel zwischen kluger Unschuld, femme fatale und trägt den Film auch in den dramaturgisch schwächeren Momenten. Auch ihre Schwester Alexia ist eine gut geschriebene und von Ella Rumpf vielschichtig gespielte Figur. Die anderen Charaktere in diesem Body-Horror-Coming-of-Age-Drama sind dagegen eher eindimensional, erfüllen aber genau ihren Zweck. Dabei wird weder eine realistische noch eine auch nur ansatzweise liebenswerte Studentenschaft gezeigt. Vielmehr verdichtet der Film seine Gesellschaftskritik im toll gewählten Setting einer veterinärmedizinischen Fakultät. Vor allem die Szenen, in denen Tiere vorkommen, sind gleichzeitig abstoßend und ästhetisch faszinierend. Sie bebildern eindrucksvoll Fragen, die der Film nach Machtverhältnissen und unserem Umgang mit Tieren und unserer eigenen tierischen Natur stellt. Wobei Unterdrückung natürlich auch immer die Gegenseite nach sich zieht: also den kaum zu kontrollierenden Ausbruch des Unerwünschten. Das gilt auch in Bezug auf weibliche Sexualität, die in „Raw“ auch eine komplexe Schwestern-Rivalität vertieft.

Kurz: „Raw“ ist kein komplett runder Film, aber ein intensives und filmisch enorm versiertes Debüt, das auch bei Horrorveteranen für hochgezogene Augenbrauen und Gesprächsstoff sorgt.

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Julia Ducournau's feature film debut is impressive. "Raw" not only has its own distinctive style, but is also stylishly and excitingly directed. Even the opening wide shots create a strong atmosphere and are part of an opening sequence that is unsettling in an unconventional way. In the following 90 minutes, Ducournau repeatedly demonstrates her flair for intense scenes that delight in provocation. The director, born in Paris in 1983, demonstrates a great sense for the selection of actresses and music for her wild film.

Dramatically, however, "Raw" is more interesting than exciting. What could have developed into an essential conflict for the young main character takes a different direction in the second half of the film. This is certainly intentional, and its ambivalence towards the "adult world" increases the discursive potential of "Raw." However, it diminishes the breathless sympathy for the otherwise very likeable Justine. At first, it seems as if she's unwilling to subject her empathy and individuality to the faculty's stupid initiation rituals and simply rejects initiation into adulthood within a callous patriarchal system. But then, as unfortunately so often happens, sexuality intervenes. More specifically, carnal desire.

As is often the case with ambitious debuts, the film tackles quite a few themes, but in my opinion, they fit together well, forming an original story about a young woman who simultaneously becomes a victim of her circumstances and yet discovers her predatory nature within those very circumstances. Is it a form of discipline or self-empowerment that we are witnessing here? Regardless of how one interprets this complex film, Garance Marillier is a force to be reckoned with as Justine. Her multifaceted performance, ranging from wise innocence to femme fatale, carries the film even in its weaker moments. Her sister Alexia is also a well-written character, played with great depth by Ella Rumpf. The other characters in this body-horror coming-of-age drama, on the other hand, are rather one-dimensional, but serve their purpose perfectly. They portray neither a realistic nor even remotely lovable student body. Rather, the film condenses its social critique into the brilliantly chosen setting of a veterinary school. The scenes featuring animals, in particular, are both repulsive and aesthetically fascinating. They powerfully illustrate the film's questions about power relations, our treatment of animals, and our own animal nature. Of course, oppression always brings with it the opposite side: the barely controllable outbreak of the undesirable. This also applies to female sexuality, which in "Raw" also deepens a complex sisterly rivalry.

In short: “Raw” is not a completely well-rounded film, but it is an intense and cinematically extremely accomplished debut that will raise eyebrows and give food for thought even among horror veterans.

(english version below)

Ein älteres Paar trauert um den Tod seines Enkels Jackson. Anstatt jedoch nur Trübsal zu blasen, entführen die beiden Rentner-Satanisten eine schwangere Frau, um in einem schwarzmagischen Ritual deren ungeborenes Kind von Jacksons Geist besetzen zu lassen. Bei der Beschwörung geht aber etwas schief und es melden sich andere Kandidaten aus dem Fegefeuer.

Die Prämisse klingt verstiegen, aber der Film genießt unter nicht wenigen Horrorfans einen ziemlich guten Ruf und hat fast ausschließlich positive Kritiken erhalten. Aufgrund der zu mir schwappenden Begeisterung hatte ich etwas mehr erwartet. Ja, Regisseur Justin G. Dyck und Drehbuchautor Keith Cooper können mit ihrer Idee von einem „umgekehrten Exorzimus“ inhaltlich dem arg ausgelutschten Exorzismus/Besessenheits-Subgenre neue Facetten abgewinnen. Und ja, die biederen – und keineswegs rundum unsympathischen – Satanisten, die eigentlich von stockkonservativen Christen nicht zu unterscheiden sind, sorgen für Freude. Aber wir kennen solche Leute natürlich schon aus "Rosemaries Baby". Schön ist auch, dass die Geschichte eigenständig und nicht zu vorhersehbar ist. Die Mischung aus kauzigem Spaß, psychologischem Horror und Dämonengrusel verrät Liebe fürs Genre, funktioniert für mich aber nicht durchgängig. Es wäre in meinen Augen besser gewesen, sich klar für eine Richtung zu entscheiden. So wirkt der Film gerade in der zweiten Hälfte etwas unentschlossen und fahrig.

Anders als viele Kritiker*innen bin ich auch von der Schauspielkunst im Film nicht so angetan, trotz Julian Richings und Sheila McCarthy. Ähnlich wie die Ausstattung bewegt sich die Performance der Darsteller auf dem Niveau einer soliden TV-Produktion. In diesem Rahmen sind die Horroreffekte allerdings ziemlich gut geraten und gehören zu den Glanzlichtern des Films. Auch der Score ist in meinen Ohren überdurchschnittlich. Die Kameraarbeit wiederum ist mal gut, mal mittel, mal schlecht, so als hätten hier verschiedene Menschen das Sagen gehabt. Kurz: Ich mochte den Film, und besonders den jungen Satanisten Ian, war aber nicht begeistert. Das liest sich womöglich negativer als es gemeint ist, denn „Anything for Jackson“ ist durchaus sehenswert, allein wegen seiner cleveren und effektiven Eröffnungssequenz.

P.S.: Das Ende des Films ist nicht so offen, wie man denken könnte, wenn man nicht so genau aufget hat.
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An elderly couple mourns the death of their grandson Jackson. Instead of just moping around, the two retired Satanists kidnap a pregnant woman to perform a black magic ritual in which Jackson's spirit possesses her unborn child. Something goes wrong during the summoning, and other candidates from purgatory appear.

The premise sounds far-fetched, but the film enjoys a fairly good reputation among quite a few horror fans and has received almost exclusively positive reviews. Based on the enthusiasm that swept over me, I was expecting something more. Yes, director Justin G. Dyck and screenwriter Keith Cooper, with their idea of ​​a "reverse exorcism," manage to bring new facets to the overused exorcism/possession subgenre. And yes, the staid—and by no means altogether unsympathetic—Satanists, who are essentially indistinguishable from staunchly conservative Christians, provide some joy. But of course, we already know such people from "Rosemary's Baby." It's also nice that the story is independent and not too predictable. The mix of quirky fun, psychological horror, and demon scares reveals a love for the genre, but it doesn't work consistently for me. In my opinion, it would have been better to have clearly chosen a direction. As a result, the film feels a bit indecisive and hectic, especially in the second half.

Unlike many critics, I'm not particularly impressed with the acting in the film, despite Julian Richings and Sheila McCarthy. Much like the set design, the actors' performances are on par with a solid TV production. However, within this context, the horror effects are quite good and are among the film's highlights. The score, too, is above average to my ears. The camerawork, on the other hand, is sometimes good, sometimes mediocre, sometimes bad, as if different people were in charge. In short: I liked the film, and especially the young Satanist Ian, but I wasn't thrilled. That may sound more negative than it's meant to be, because "Anything for Jackson" is definitely worth seeing, if only for its clever and effective opening sequence.

P.S.: The ending of the film isn't as open-ended as you might think if you weren't paying close attention.

(english version below)

Ich weiß: Viele lieben diesen Film und die blutrünstige Mary, aber ich gehöre leider nicht zu den Fans. Um mit dem Positiven zu beginnen: Die Geschichte ist frisch, die Brutalität hinterlässt Eindruck und Score und Soundtrack sind abwechslungsreich und gelungen. Auch bietet „American Mary“ einige starke Bilder und ist sicher kein Film von der Stange. Leider ist er aber überhaupt nicht spannend oder gruselig und wirkt tonal unentschlossen. Ist das eine Satire? Ein bedrückendes Drama? Ein wütender feministischer Aufschrei?

Das größte Problem ist in meinen Augen die Hauptfigur. Nicht dass Katherine Isabelle (bekannt u.a. aus der Ginger-Snaps-Reihe) eine schlechte Schauspielerin wäre, aber die von ihr verkörperte Mary Mason wird für mich nie richtig greifbar und wirkt wie ein Konstrukt, das alles und nichts sein kann: begabte Studentin, naive junge Frau, eiskalte Psychopathin, gestylter Vamp, verstörter Mensch, selbstbewusste Medizinerin, verstörter und selbstzerstörerischer Mensch. Sicher kann man nun behaupten: Das ist ja das Tolle an ihr – sie ist eine neuartige feministische Ikone, die sich Erwartungen und simplen Rollenzuschreibungen widersetzt. Aber für mich funktioniert das (gerade in den Extremen des Films) nicht. Mary wirkt künstlich, die Motive hinter ihren Handlungen werden mir nicht plausibel, der ganze Film verkommt zu einer Aneinanderreihung von Behauptungen und schrägen Szenen ohne fesselnde Dramaturgie.

Auch thematisch wirkt „American Mary“ gleichzeitig überladen und halbherzig. Geht es um einen Rape-and-Revenge-Film? Eine Kritik am strukturellen Sexismus der Gesellschaft? Um die feministische Aneignung toxischer Männlichkeit? Um das Recht, den eigenen Körper nach Belieben verändern zu lassen, oder um den Irrsinn dieses Wunsches? Womöglich kann man im Filmwissenschafts-Seminar lange über den – in meinen Augen an einigen Stellen wirklich schlecht geschnittenen – Film diskutieren, wird dabei aber aus den Versatzstücken wahrscheinlich mehr rausholen wollen, als tatsächlich drin ist. Den Zwillingsschwestern Jen und Sylvia Soska können meine Unkenrufe allerdings egal sein. Sie haben nach ihrem Debüt „Dead Hooker in a Trunk“ mit „American Mary“ einen weiteren eigenständigen und verstörenden Film geschaffen und sich einen Ruf unter Horrorfans erworben. Mein Fall ist das halt nicht.

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I know: Many people love this film and the bloodthirsty Mary, but unfortunately, I'm not one of those fans. To start with the positive: The story is fresh, the brutality is impressive, and the score and soundtrack are varied and well-executed. "American Mary" also offers some powerful images and is certainly not a run-of-the-mill film. Unfortunately, it's not at all exciting or scary and seems tonally indecisive. Is this a satire? A depressing drama? An angry feminist outcry?

The biggest problem, in my opinion, is the main character. Not that Katherine Isabelle (known from the Ginger Snaps series, among other things) is a bad actress, but the Mary Mason she portrays never really becomes tangible to me and seems like a construct that can be anything and nothing: gifted student, naive young woman, cold-blooded psychopath, stylish vamp, disturbed person, self-confident doctor, disturbed and self-destructive person. Sure, you could say: That's what's so great about her—she's a new kind of feminist icon who defies expectations and simplistic role assignments. But for me, that doesn't work (especially in the film's extremes). Mary seems artificial, the motives behind her actions don't make sense to me, and the entire film degenerates into a series of assertions and offbeat scenes without any compelling dramaturgy.

Thematically, "American Mary" also seems simultaneously overloaded and half-hearted. Is it a rape-and-revenge film? A critique of structural sexism in society? A film about the feminist appropriation of toxic masculinity? About the right to alter one's body at will, or about the insanity of this desire? Perhaps one could spend a long time discussing the film – which, in my opinion, is really poorly edited in some places – in a film studies seminar, but they would probably try to make more out of it than is actually there. However, twin sisters Jen and Sylvia Soska couldn't care less about my dire predictions. Following their debut "Dead Hooker in a Trunk," they have created another original and disturbing film with "American Mary," and have earned a reputation among horror fans. It's just not my cup of tea.

(english version below)

Und hier nun die lange Version:

Clarksdale 1932. Hier im Mississippi-Delta ist die Sklaverei zwar seit 1865 dank des 13. Zusatzartikels zur Verfassung der Vereinigten Staaten abgeschafft, aber viele Schwarze arbeiten noch immer hart auf den Baumwollplantagen, nun als Kleinpächter. Die Jim-Crow-Gesetze schaffen den gesetzlichen Rahmen für eine Rassentrennung, die Schwarze weiterhin benachteiligt. Der Ku-Klux-Klan sorgt auch abseits des Gesetzes dafür, dass sich die ehemaligen Sklaven ihres Lebens nicht sicher sein können. Kein Wunder, dass die schwarzen Zwillingsbrüder „Smoke und „Stack“ ihr Glück im Norden der USA versucht haben. Nun kehren sie allerdings aus Chicago zurück, mit jeder Menge irischem Bier und italienischem Wein und dem Geld, dass sie als Gangster zwischen Mafiosi und irischen Mobstern erwirtschaftet haben. Auch jenseits der Südstaaten haben sie sich als Schwarze nicht frei und gleichberechtigt gefühlt, da kehren sie also lieber zurück zum „Teufel, den sie kennen“. Ihr Plan: in ihrer Heimatstadt einen „Juke t“ eröffnen, eine Spelunke für Musik, scharfe Getränke und Tanz. Sie kaufen einem Weißen eine leerstehende Scheune ab, heuern Blues-Musiker wie den jungen Priestersohn Sammie und eine Köchin an, und eröffnen ihren Tanzschuppen mit großem Erfolg. Allerdings tauchen in dieser denkwürdigen Nacht nicht scheinbar verflossene Geliebte der Zwillinge im Juke t auf, sondern auch eine kleine Gruppe von weißen Musikanten, die sich friedlich geben und nur mitfeiern wollen. Wäre da nicht dieses dämonische Leuchten in ihren Augen.

Ryan Coogler inszeniert nach Filmen wie „Creed“ oder „Black Panther“ sein erstes Horror-Epos als Liebeserklärung an den Blues und die schwarze Bevölkerung der ländlichen Südstaaten. Dazu steht ihm ein großartiger Cast zur Verfügung: Michael B. Jordan glänzt in einer Doppelrolle als Smoke und Stack, Miles Claton sammelt Sympathien als Sammie und Wunmi Mosaku verkörpert Power und Sinnlichkeit auf eine völlig eigenständige Weise. Auch Delroy Lindo als versoffene Blues-Legende Delta Slim und Hailee Steinfeld als femme fatale wider Willen bleiben in Erinnerung. Überhaupt ist der Film bis in die kleinsten Nebenrollen hinein end und charismatisch besetzt. Die zweite Stärke von „Blood & Sinners“ ist die Musik, die neben dem starken Score von Ludwig Göransson natürlich jede Menge schweißtreibenden Blues enthält. Selbst wenn man sonst mit dieser kraftvollen Musikrichtung nicht so viel anfangen kann: Hier dürfte es schwerfallen, nicht zumindest hin und wieder mit dem Fuß mitzuwippen. Zu gut en die Darsteller, das Setting und der toll ausgewählte Soundtrack zusammen. Die Tanz- und Musikszenen im „Juke t“ gehören zu den Highlights des Films. Dank der charismatischen Figuren stört es auch nicht, dass sich der Film viel Zeit lässt, bevor er die Vampire im zweiten Akt vor dem Tanzschuppen auftauchen lässt.

Der dritte Akt bietet dann nicht den exzessiven payoff, den man bei dem langen build up erwartet hätte. Dafür gibt es noch ein zweites blutiges Ende und einen Epilog. Das ist womöglich des Guten etwas zu viel, und gen Ende hat man den Eindruck, dass sich der Film in seinen eigenen Ambitionen ein wenig verheddert. Es ist eine starke Idee, Vampire einmal als Weiße darzustellen, die früher den Schwarzen die Lebensenergie für unbezahlte Arbeit ausgesogen haben, und sich nun an ihrer Kultur bereichern wollen. Aber ist kulturelle Aneignung wirklich etwas bösartiges? Der irische Obervampir sagt an einer Stelle des Films: „Wir wollen eure Geschichten. Eure Lieder. Und wir geben euch unsere. Wir sind eine Familie.“ Klingt das wirklich so schlecht? Für die Schwarzen im Film offensichtlich schon. Und wer will es ihnen heutzutage verdenken, wo sich schon zu oft hinter „wir sind doch alle gleich!“ nur neue Formen der Diskriminierung versteckt haben? Egal wie tief man in die Interpretation von „Blood & Sinners“ einsteigt – ein sehenswerter und besonderer Film ist das allemal, auch wenn der dritte Akt leider einem „From Dusk till Dawn“ nicht das Wasser reichen kann.

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Clarksdale 1932. Here in the Mississippi Delta, slavery may have been abolished in 1865 thanks to the 13th Amendment to the United States Constitution, but many Black people still work hard on the cotton plantations, now as sharecroppers. The Jim Crow laws create the legal framework for racial segregation that continues to discriminate against Black people. The Ku Klux Klan, even outside the law, ensures that the former slaves cannot be sure of their lives. No wonder the Black twin brothers "Smoke" and "Stack" have tried their luck in the Northern United States. Now, however, they are returning from Chicago, with plenty of Irish beer and Italian wine, and the money they earned as gangsters between Mafiosi and Irish mobsters. Even beyond the Southern states, they have not felt free and equal as Black people, so they prefer to return to the "devil they know." Their plan: to open a "juke t" in their hometown, a dive bar for music, strong drinks, and dancing. They buy an empty barn from a white man, hire blues musicians like the young priest's son Sammie and a cook, and open their dance hall with great success. However, on this memorable night, it's not just the twins' former lovers who appear at the juke t, but also a small group of white musicians who appear peaceful and just want to in the party. If it weren't for that demonic gleam in their eyes.

After films like "Creed" and "Black Panther," Ryan Coogler directs his first horror epic as a love letter to the blues and the black population of the rural South. He has a fantastic cast at his disposal: Michael B. Jordan shines in a dual role as Smoke and Stack, Miles Claton is a sympathetic star as Sammie, and Wunmi Mosaku embodies power and sensuality in a completely unique way. Delroy Lindo as the drunken blues legend Delta Slim and Hailee Steinfeld as the reluctant femme fatale are also memorable. Overall, the film is well-cast and charismatic, even down to the smallest ing roles. The second strength of "Blood & Sinners" is the music, which, in addition to Ludwig Göransson's powerful score, naturally contains plenty of sweat-inducing blues. Even if you're not usually into this powerful genre, it'll be hard not to tap your foot along at least now and then. The actors, the setting, and the superbly selected soundtrack fit together so well. The dance and music scenes at the "juke t" are among the film's highlights. Thanks to the charismatic characters, it's not a problem that the film takes its time before the vampires appear in front of the dance hall in the second act.

The third act doesn't offer the excessive payoff one would have expected from the long build-up. Instead, there is a second bloody ending and an epilogue. This is perhaps a bit too much of a good thing, and towards the end, one gets the impression that the film gets a little tangled up in its own ambitions. It's a strong idea to portray vampires as white people who once sucked the life energy out of black people for unpaid labor and now want to enrich themselves from their culture. But is cultural appropriation really something evil? At one point in the film, the Irish head vampire says: "We want your stories. Your songs. And we'll give you ours. We are a family." Does that really sound so bad? For the black people in the film, it obviously does. And who can blame them these days, when "we're all the same!" has so often just hidden new forms of discrimination? No matter how deeply you delve into the interpretation of “Blood & Sinners” – it is always a special film worth seeing, even if the third act unfortunately cannot hold a candle to “From Dusk till Dawn”.

catholic cringefest, but with Patrica Arquette, so come on!

payoff could be better, but the music and characters rule.

Yes, women, that's what you get when you marry a straight man.

(english version below)

Die Prämisse ist sehr unterhaltsam: Vincent Price lädt als undurchsichtiger Millionär zu einer Party fünf Menschen ein, die einfach das Geld brauchen. Ort des Geschehens ist ein regelrechter Spukbunker, der innen wie außen eine recht spezielle Ästhetik aufweist. Hier soll es angeblich so gruselig zugehen, dass die 10.000 Dollar -- die heute gut 100.000 Dollar wert wären -- kein leicht verdientes Geld sind. Mit im Gebäude befindet sich die schöne und ebenfalls undurchsichtige Frau des Millionärs (Carol Ohmart), die ihrem Mann in einer Art Hassliebe verbunden zu sein scheint. Bald schon beginnt man zu rätseln, wer hier was im Schilde führt und ob es sich bei den geisterhaften Erscheinungen um echten Spuk oder Mummenschanz handelt. Diese Mischung aus Murder Party, Cluedo und Geisterbahn muss damals so neu wie aufregend gewesen sein und hat allein deswegen einen festen Platz in der Geschichte des Horrorfilms verdient.

Eine richtige Horrorkomödie ist „Das Haus auf dem Geisterhügel“ nicht, denn der Film zielt nicht auf Lacher oder Schenkelklopfer ab. Die humoristische Note entsteht dadurch, dass der Film sich nicht ernst nimmt und eine selbstironische Leichtfüßigkeit knapp an der Grenze zur Horrorfilm-Parodie hat. Letztlich setzt er aber durchaus auf Grusel und Schockeffekte. Letztere wirken heutzutage natürlich harmlos, dürften damals aber im Kino für Geschrei gesorgt haben. Vor allem ab dem Zeitpunkt, ab dem Regisseur William Castle eines seiner berüchtigten Gimmicks aufs Publikum losließ – in diesem Fall ein über die Köpfe der Zuschauer durch den Kinosaal fliegendes Skelett.

Aus heutiger Sicht ist der Film wegen der Idee, des Settings und des diabolischen Charmes von Vincent Price noch immer sehenswert, wirkt aber recht statisch. Zu oft stehen Menschen einfach nur rum und unterhalten sich. Mehr Bewegung hätte einem Film wie diesem gutgetan. Vor allem, da gerade in der zweiten Hälfte, die immer gleichen Räume für ein wenig optische Ermüdung sorgen. Auch sind die Charaktere und ihre Darsteller zwar allesamt okay, aber interessantere Eigenheiten, Dynamiken und Dialoge hätten dem Film sicher nicht geschadet. Trotz einer knackigen Spielzeit von 75 Minuten wirkt der Film manchmal etwas behäbig. Allerdings sind Musik und Soundeffekte stark und tragen zu der ohnehin durchgängig überzeugenden Atmosphäre dieses wohlige Schauer verbreitenden Gruselkrimis bei. Ein inspiriertes kleines B-Movie, dessen einzelne Zutaten etwas besser sind als das finale Ergebnis.

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The premise is highly entertaining: Vincent Price, as a shadowy millionaire, invites five people to a party who simply need the money. The setting is a veritable haunted bunker, which has a very unique aesthetic both inside and out. It's supposedly so creepy here that the $10,000—which would be worth a good $100,000 today—isn't money that comes easily. Also in the building is the millionaire's beautiful and equally shadowy wife (Carol Ohmart), who seems to have a love-hate relationship with her husband. Soon, you begin to wonder who's up to what and whether the ghostly apparitions are genuine hauntings or a mummer's act. This mixture of Murder Party, Cluedo, and haunted house must have been as new as it was exciting at the time, and for that reason alone, it deserves a permanent place in horror film history.

"The House on Haunted Hill" isn't a pure horror comedy, as it doesn't aim for laughs or knee-slappers. The humorous touch comes from the film's lack of seriousness and a self-deprecating lightheartedness that borders on horror film parody. Ultimately, however, it relies on horror and shock effects. The latter, of course, seem harmless today, but must have caused quite a stir in the cinema back then. Especially from the moment director William Castle unleashed one of his infamous gimmicks on the audience—in this case, a skeleton flying over the heads of the audience through the auditorium.

From today's perspective, the film is still worth seeing for its idea, its setting, and Vincent Price's diabolical charm, but it feels rather static. Too often, people just stand around and talk. More movement would have benefited a film like this. Especially since, especially in the second half, the repetitive rooms cause a bit of visual fatigue. The characters and their actors are all okay, but more interesting idiosyncrasies, dynamics, and dialogue certainly wouldn't have hurt the film. Despite a brisk 75-minute running time, the film feels a bit sluggish at times. However, the music and sound effects are strong and contribute to the already consistently convincing atmosphere of this chilling horror thriller. An inspired little B-movie whose individual ingredients are somewhat better than the final result.

Das ist ein eigenwilliger Film, der filmhistorisch interessant ist.

Mehr in meinem Blog "Horror & Psychologie" .

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(english version below)

Interessanter Film, der einen Serienkiller-Thriller mit einem wütenden feministischen Blick ins Hollywood der späten 1970er verbindet. Hier konnte ich auch als Mann nachvollziehen wie anstrengend und bedrohlich es als Frau ist, ständig auf die äußere Erscheinung angesprochen und angebaggert zu werden, wobei es mal um männliche Bedürftigkeit, mal um Machtdemonstrationen und oft um beides geht. Am extremsten verbindet sich dieses verstörende Miteinander von manipulativem Dominanzstreben und hoher Kränkbarkeit natürlich im Killer, den es leider tatsächlich gab (Rodney Alcala 1943 - 2021). Daniel Zovatto spielt diesen sadistischen Mörder mit seinen verschiedenen Persönlichkeitsstörungen facettenreich und so glaubhaft, dass er lang in Erinnerung bleibt und maßgeblich zum Gruselfaktor des ansonsten eher nicht horrorlastigen Films beiträgt. Auch Anna Kendrick (die auch die Regie führte) als ambitionierte Schauspielerin Cheryl Bradshwa, die zufällig in einer Dating Game Show auf den Killer trifft, überzeugt als selbstbewusste Frau in einem männerdominierten System. Eine weitere Darstellerin, die im Film ist Kelley Jakle als Ausreißerin Laura, die sich allein durch ein Amerika schlägt, das damals wahrscheinlich gleichzeitig sorgloser und gefährlicher war als heute.

Das historische Ambiente scheint mir gut getroffen, drängt sich nicht durch zahlreiche popkulturelle Zitate aus der Zeit auf, sondern läuft geschmeidig mit, was eine weitere Stärke des Films ist. Mit einer Laufzeit von 94 Minuten hat der Film keine Längen und bringt doch einiges unter, was ein Wiederanschauen empfehlenswert macht.

Trotz dieser Stärken ist der Film in meinen Augen kein ganz großer Wurf. Er hat etwas von einem "kleinen Film", der manchmal an ein gut gemachtes Fernsehspiel denken lässt. Auch sind die Sprünge in der Chronologie sowie die gesamte Erzählstruktur etwas gewöhnungsbedürftig und ergeben nur Sinn, wenn man auf die recht eindeutige Botschaft des Films einsteigt: Patriarchal geprägte, unreflektierte Männer sind für Frauen eine echte Zumutung. Und für sich selbst insgeheim womöglich auch. Leider ist das eine filmische Aussage, die bis heute Gültigkeit hat.

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An interesting film that combines a serial killer thriller with an angry feminist look at late 1970s Hollywood. Even as a man, I could understand how exhausting and threatening it is for a woman to be constantly addressed and hit on based on her appearance, sometimes as a matter of male neediness, sometimes as a demonstration of power, and often both. This disturbing combination of manipulative striving for dominance and high sensitivity is, of course, most extreme in the killer, who unfortunately actually existed (Rodney Alcala 1943-2021). Daniel Zovatto plays this sadistic murderer with his various personality disorders in a multifaceted and believable way that he lingers long in the memory and contributes significantly to the horror factor of this otherwise rather non-horror-oriented film. Anna Kendrick (who also directed the film) also convinces as the ambitious actress Cheryl Bradshwa, who meets the killer by chance on a dating game show, as a self-confident woman in a male-dominated system. Another actress in the film is Kelley Jakle as runaway Laura, who makes her way alone through an America that was probably both more carefree and more dangerous back then than it is today.

The historical setting seems well captured to me, not overpowered by numerous pop-cultural references from the period, but rather flows smoothly, which is another of the film's strengths. With a running time of 94 minutes, the film has no long stretches and yet packs in a lot of punch, making it worth rewatching.

Despite these strengths, the film isn't a particularly great achievement in my opinion. It has the feel of a "small film," at times reminiscent of a well-made television drama. The jumps in chronology and the overall narrative structure also take some getting used to and only make sense if you embrace the film's rather clear message: Patriarchal, unreflective men are a real imposition on women. And perhaps secretly on themselves as well. Unfortunately, this is a cinematic message that still holds true today.

Der Film hat mich über seine 85 Minuten Laufzeit gut unterhalten. Solide Schauspieler, ordentliche Figurenzeichnung, nettes Setting, schlanke Erzählökonomie, und ein Score, der zumindest nicht nervt. Schade ist allerdings, dass der Film im letzten Akt seinen Fokus auf eine Brüder-Rivalität mit Eifersuchtsthema aufgibt und vom Psychothriller in einen zahmen Slasher mutiert. Das macht zwar noch Spaß, aber keinen Sinn. Ja, man kann sich eventuell sogar vom Film verarscht fühlen. Aber immerhin hat er eine interessante Grundspannung und ein paar "schöne" Szenen, zum Beispiel an einer nächtlichen Meeresklippe.

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The film entertained me throughout its 85-minute runtime. Solid actors, decent character development, a pleasant setting, a streamlined narrative economy, and a score that at least doesn't irritate. It's a shame, however, that in the final act, the film abandons its focus on a brotherly rivalry with a jealousy theme and mutates from a psychological thriller into a tame slasher. While it's still fun, it doesn't make sense. Yes, you might even feel like the film ripps you off. But at least it has an interesting underlying tension and a few "nice" scenes, for example, on a sea cliff at night.

Ach, wie schade. Dieser koreanische Psychothriller beginnt vielversprechend bis nach etwa einer halben Stunde die männliche Hauptfigur eine nicht in der Figur angelegte Scheißentscheidung trifft und das Leiden der weiblichen Hauptfigur auf denkbar klischeehafte Weise dargestellt wird. "Revelations" ist gut gefilmt und oft auch gut gespielt, hat interessante Ideen und bietet ein paar wirklich tolle Bilder. Aber leider versaut mir das Drehbuch das Interesse an diesem Durcheinander.

P.S.: FSK 12 heißt nicht, dass ihr wollt, das eure Kinder den Film sehen.

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Oh, what a pity. This Korean psychological thriller starts promisingly, until after about half an hour the male main character makes a shitty decision that is not inherent in the character and the inner suffering of the female main character is portrayed in the most clichéd way possible. "Revelations" is well filmed and often well acted, has interesting ideas and offers some really great pictures. But unfortunately, the script spoils my interest in this mess.

(english version below)

1996 -- zwischen Bosnien- und Kosovokrieg: Ein taubstummes Mädchen muss miterleben, wie Soldaten ihre Mutter töten. Sie selbst wird in ein Bordell verschleppt. Der Zuhälter Viktor gibt ihr den Namen "Angel" und beauftragt sie damit, sich um die anderen Mädchen zu kümmern. Dieses Kümmern besteht vor allem darin, den jungen Zwangsprostituierten Heroin zu spritzen, sie zu waschen und mit Lebensmitteln zu versorgen.

Das klingt nicht nur sehr bedrückend, es ist auch sehr bedrückend. Gerade die erste Hälfte ist einfach nur brutal und niederschmetternd. In der zweiten Hälfte kommt dann Bewegung in die Situation und damit auch Spannung auf. Überdurchschnittlich brutal bleibt der Film auch dann. Gerade Menschen, die durch sexualisierte Gewalt traumatisiert wurden, müssen sich überlegen, ob sie sich "The Seasoning House" geben wollen. Manchmal wirkt es vielleicht befreiend, wenn ein Film abbildet, was es an Schrecken in der Welt gibt. Es lässt sich dann leichter darüber sprechen.

Ich habe mich beim Gucken gefragt, ob die miesen Gefühle, die der Film bereitet, einen Wert haben. Denke ich nun mehr über die Schrecken des Krieges nach, in denen Frauen und Kinder zu den Opfern jenseits der Front gehören? Sensibilisiert mich so ein Film für Zwangsprositution und die Psychopathie von (bestimmten) Männern? Ich kann es nicht sagen und bin etwas ratlos.

Der Film ist gut gemacht. Die Schauspieler*innen fand ich überzeugend, vor allem Rosie Day als Angel. Die Kameraarbeit und das Setting haben mir gut gefallen. Die praktischen Effekte wirken realistisch. Stark sind auch die wenigen zarten Momente in dieser Hölle. Nervig fand ich allerdings die wabernde, pathetische Musik, die mich an zweitklassige TV-Krimis hat denken lassen. Der Score hat den Film für mich wirklich schlechter gemacht. Auch weiß ich nicht, warum Angel taubstumm sein muss, und ob das den Film in einigen Szenen nicht unglaubwürdig werden lässt. Wie soll jemand, der nichts hören kann, mitbekommen, was Angel mitbekommt? Und welchen narrativen Sinn soll ihre Einschränkung haben?

Das ist ein kleiner, sehr unangenehmer Debütfilm, bei dem man sich vorher fragen muss, ob die Neugier größer ist als der Widerwille.

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1996 -- between the Bosnian and Kosovo wars: A deaf-mute girl witnesses soldiers killing her mother. She herself is taken to a brothel. The pimp Viktor gives her the name "Angel" and tasks her with caring for the other girls. This care primarily consists of injecting heroin into the young forced prostitutes, washing them, and providing them with food.

That not only sounds very depressing, it is very depressing. The first half in particular is simply brutal and devastating. In the second half, the situation becomes more dynamic and tense. The film remains exceptionally brutal even then. People who have been traumatized by sexual violence in particular have to consider whether they want to watch "The Seasoning House." Sometimes it can be liberating when a film depicts the horrors that exist in the world. It then makes it easier to talk about them.

While watching, I wondered if the horrible feelings the film evokes are worth it. Do I now think more about the horrors of war, in which women and children are among the victims beyond the front lines? Does a film like this sensitize me to forced prostitution and the psychopathy of (certain) men? I can't say, and I'm somewhat perplexed.

The film is well-made. I found the actors convincing, especially Rosie Day as Angel. I liked the camerawork and the setting. The practical effects seem realistic. The few tender moments in this hell are also strong. However, I found the wavering, pathetic music annoying; it reminded me of second-rate TV crime dramas. The score really made the film worse for me. I also don't know why Angel has to be deaf and mute, and whether that doesn't make the film unbelievable in some scenes. How is someone who can't hear supposed to understand what Angel understands? And what narrative purpose does her disability serve?

This is a small, very unpleasant debut film, where you have to ask yourself beforehand whether curiosity outweighs reluctance.

Wie behutsam sie ihre flauschigen Pfötchen auf den sicher arg heißen Wüstensand setzt!

[How carefully she places her fluffy paws on the surely very hot desert sand!]

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Bill Pullman, Bridget Fonda, Brendan Gleeson und Oliver Platt hatten sicher eine Menge Spaß mit den immer irgendwie leicht bescheuerten Dialogen und Performances, die sie in dieser Monster-Horror-Komödie zum Besten geben konnten. Und ich muss sagen, dass mich der Humor dieses 1990er Camps größtenteils erreicht und auch heute noch gut unterhält. Manchmal musste ich an eine abgemilderte Form von "Die Nackte Kanone" denken, an anderen Stellen an Telenovelas oder Sit-Coms, in denen die Charaktere auch oft auf eine bestimmte Weise overacten, damit auch der Dümmste merkt, worum es geht (und auch, weil sie anders als Pullman und Co.) nicht gut schauspielern können.

Die Geschichte hier ist übersichtlich, hat aber genug nette Details, um zu unterhalten. Das Krokodil sieht meistens gut aus, hat ein paar starke Auftritte, hätte aber intensiver in Szene gesetzt werden können. Gerade am Ende wirkt der Film in dieser Hinsicht etwas halbherzig. Auch hat mich die am Helikopter baumelnde echte Kuh gestört. Das ist nicht lustig. Für Stunts nutzt man nur Lebewesen, die zustimmen können.

Alles in allem ist das aber ein charmanter Blödsinn mit ein paar Szenen, die den Begriff "Horror" vor "Komödie" noch so gerade rechtfertigen.

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Bill Pullman, Bridget Fonda, Brendan Gleeson, and Oliver Platt certainly had a lot of fun with the always (slightly) silly dialogue and performances they delivered in this monster horror comedy. And I have to say that the humor of this 1990s camp largely resonates with me and still entertains me today. At times, I was reminded of a toned-down version of "The Naked Gun," at other times of telenovelas or sitcoms, in which the characters often overact in a certain way so that even the dumbest person can figure out what's going on (and also because, unlike Pullman and co.), they're not good actors.

The story here is straightforward, but has enough nice details to keep things entertaining. The crocodile looks good for the most part and has a few strong performances, but could have been portrayed more intensely. The film feels a bit half-hearted in this regard, especially towards the end. I also found the real cow dangling from the helicopter annoying. It's not funny. Please only use living beings that can consent to stunts.

All in all, though, it's charming nonsense with a few scenes that just about justify the term "horror" in "horror-comedy."

(english version below)

Eine Frau liegt mit ausdrucksloser Miene im Bett und schaut sich auf dem Smartphone ein Video an, in dem sie mit ihrem Mann in genau diesem Bett liegt. Der Mann erzählt von einem wundervollen Traum, den er gehabt hat. Das Anwesen auf dem Land, das er für sich und seine Familie geschaffen hat, sei darin ein paradiesischer Ort gewesen, an dem die Lieblingsblumen seiner Frau blühen. Die allein im Bett liegende Frau startet die kurze Aufnahme erneut. Wir beginnen zu begreifen, dass ihr Mann nicht mehr lebt. Ramona (Danielle Deadwyler) ist nun allein für die kleine Annie (Estella Kahiha) und den Teenager Taylor (Peyton Jackson) verantwortlich. Die Situation überfordert die junge Mutter auf vielfältige Weise und – wie wir im Laufe des Films verstehen – aus verschiedenen Gründen. Der Verlust des Mannes und ein verwundetes Bein sind nur zwei davon. Die Kinder verhalten sich entsprechend anget und versuchen, der belasteten Mutter entgegenzukommen. Ihren eigenen Schmerz müssen sie zur Seite schieben. Der ältere Junge kümmert sich um die Belange des vernachlässigten Haushalts, während seine kleine Schwester ungewöhnlich brav und verständnisvoll ist. Einmal fragt das Mädchen seine Mutter, ob die nicht das vom Mann entworfene Haus auf dem Land wieder verlassen und zurück in die Stadt möchte. Eine Frage, die für ein vielleicht siebenjähriges Mädchen untypisch ist, nicht aber für die Tochter einer psychisch kranken Mutter.

Mit dieser Ausgangslage hat der Film den Zuschauer bereits in seinen Bann gezogen, bevor die titelgebende Frau auftaucht. Verhüllt von einem schwarzen Schleier sitzt die geisterhafte Erscheinung auf einem Stuhl auf der Wiese vor dem Haus. Was zunächst zwar unheimlich, aber nicht allzu bedrohlich wirkt, entwickelt sich im Lauf des Films zu einer existentiellen Herausforderung.

Die US-amerikanische Film- und TV-Produktionsgesellschaft Blumhouse ist auf günstig produzierte und dennoch massentaugliche Horrorfilme spezialisiert. Der größte Erfolg des Unternehmens war „Paranormal Activity“ im Jahr 2007. Mit einem Budget von 215.000 Dollar (inklusive Postproduktion) spielte der Found-Footage-Geisterfilm fast 200 Millionen Dollar ein. Dieses sensationelle Ergebnis motivierte die Firma erst recht, Filme mit wenigen Darstellern und Settings und überschaubaren Spezialeffekten zu produzieren. Und die Rechnung ging meist auf. So wurden beispielsweise auch „Sinister“ (2012) oder „Get Out“ (2017) große Erfolge und konnten nicht nur ein Vielfaches der Ausgaben einspielen, sondern auch Fans wie Kritiker begeistern. Zuletzt schienen die Blumhouse-Produktionen aber größtenteils etwas müde. Filme wie „Imaginary“, „Night Swim“ oder „Afraid“ stehen für Dutzendware, die ein jugendliches Publikum noch ansprechen mag, viele seherfahrene Horrorfans und Kritiker aber langweilt. Zu viele Klischees, zu viel vom immergleichen Geisterbahnspuk, dazu eine halbherzige Psychologisierung des Geschehens. Bei manchen steht „Blumhouse“ mittlerweile für überraschungsarmen Grusel von der Stange.

Auf den ersten Blick geht auch „The Woman in the Yard“ in diese Richtung: überschaubares Setting, eine Kleinfamilie in Nöten und mal wieder der Ansatz, das Übernatürliche als Ausdruck von Trauma und Krise zu inszenieren. Diesmal ist das Familiendrama allerdings nicht nur der pflichtschuldige Aufhänger für ein paar (in diesem Fall wirklich gelungene) jump scares. Vielmehr nimmt der Film Verlust, psychische Belastung und die daraus entstehende Familiendynamik ernst und profitiert dabei auch von den starken Darstellungen seines kleinen Ensembles. Letztlich verbinden sich in dem zunehmend düsteren aber immer auch warmherzigen Film wie bei den meisten guten Geistergeschichten die Tragödie und das Unheimliche zu einer nicht trennbaren Einheit. „The Woman in the Yard“ nicht zu vorhersehbar und hat eine Konsequenz, die den schwächeren Blumhouse-Filmen abgeht. Der katalanische Regisseur Jaume Collet-Serra, der neben Actionstreifen mit so unterschiedlichen Horrorfilmen wie „House of Wax“ (2005), „Orphan – das Waisenkind“ (2009) und „The Shallows“ (2016) überzeugen konnte, beweist mit „The Woman in the Yard“, dass sowohl er als auch Blumhouse noch profunden Grusel zu bieten haben. In diesem Fall einen zurückgenommenen, angenehm kurzen und effektiven Film, der nicht viel braucht, um starke Emotionen zu erzeugen.

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A woman lies in bed with an expressionless face, watching a video on her smartphone of herself lying in that very bed with her husband. The man talks about a wonderful dream he had. The country estate he created for himself and his family was a paradise where his wife's favorite flowers bloom. The woman, lying alone in bed, starts the short recording again. We begin to realize that her husband is no longer alive. Ramona (Danielle Deadwyler) is now solely responsible for little Annie (Estella Kahiha) and teenager Taylor (Peyton Jackson). The situation overwhelms the young mother in many ways and - as we learn over the course of the film - for different reasons. The loss of her husband and a wounded leg are just two of them. The children adapt accordingly and try to accommodate their burdened mother. They have to put their own pain aside. The older boy takes care of the neglected household, while his little sister is unusually well-behaved and understanding. At one point, the girl asks her mother if she doesn't want to leave the house her husband designed in the countryside and return to the city. A question that's unusual for a girl, perhaps seven years old, but not for the daughter of a mentally ill mother.

With this premise, the film has already captivated the viewer before the titular woman appears. Shrouded in a black veil, the ghostly apparition sits on a chair on the lawn in front of the house. What initially seems eerie but not particularly threatening develops into an existential challenge over the course of the film.

The US film and TV production company Blumhouse specializes in low-budget, yet still mainstream horror films. The company's biggest success was "Paranormal Activity" in 2007. With a budget of $215,000 (including post-production), the found-footage ghost film grossed nearly $200 million. This sensational result further motivated the company to produce films with a small cast and settings and manageable special effects. And the plan usually paid off. For example, "Sinister" (2012) and "Get Out" (2017) were huge successes, not only earning multiples of their budgets but also delighting fans and critics alike. Recently, however, Blumhouse productions have largely seemed a bit tired. Films like "Imaginary," "Night Swim," and "Afraid" are generic fare that may still appeal to a young audience, but bore many seasoned horror fans and critics. Too many clichés, too much of the same old ghost train spookiness, and a half-hearted psychological treatment of the plot. For some, "Blumhouse" has become synonymous with run-of-the-mill horror with few surprises.

At first glance, "The Woman in the Yard" also follows this approach: a manageable setting, a small family in distress, and once again the approach of staging the supernatural as an expression of trauma and crisis. This time, however, the family drama isn't just the obligatory hook for a few (in this case, really successful) jump scares. Rather, the film takes loss, psychological stress, and the resulting family dynamics seriously, benefiting from the strong performances of its small ensemble. Ultimately, as with most good ghost stories, the tragedy and the uncanny combine to form an inseparable unit in this increasingly dark but always warm-hearted film. "The Woman in the Yard" isn't too predictable and has a consistency that the weaker Blumhouse films lack. Catalan director Jaume Collet-Serra, who, in addition to action films, has impressed with horror films as diverse as "House of Wax" (2005), "Orphan" (2009), and "The Shallows" (2016), proves with "The Woman in the Yard" that both he and Blumhouse still have profound horror to offer. In this case, a restrained, pleasantly short, and effective film that doesn't need much to generate strong emotions.

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(english version below)

Das ist der Triple Whopper unter den Spinnenfilmen: Alles ist groß, saftig, zu viel, und dann noch mehr. 30 Millionen Budget, David Arquette, Kari Wuhrer, Scarlett Johansson und hunderte von liebevoll programmierten CGI-Spinnen, die natürlich trotzdem künstlich aussehen. Dadurch bietet sich der Film womöglich als virtuelle Expositionstherapie für Arachnophobiker an. Auf jeden Fall sollte man erst diesen Spinnenkrawall meistern, bevor man sich an den realistischeren, aber eben auch behäbigeren "Arachnophobia" wagt. Die Gags hier sind oft albern, manche funktionieren für mich aber gut, was auch daran liegt, dass der Film verschiedene Humorlevel bedient und sich mit politischer Unkorrektheit zurückhält. David Arquette hat mir als Dewey in "Scream" deutlich besser gefallen. Seine Rolle in "Arac Attack" ist einfach nicht so toll geschrieben: ein gewaltbereiter, nicht sonderlich sympathischer Hitzkopf, der völlig erwartbar seinem love interest hinterher liebäugelt. Auch bei den Nebenfiguren ist nichts subtil oder besonders originell, aber das Drehbuch ist schlau genug, um seine Mainstream-Mechanismen zumindest nett zu verpacken. Außerdem ist das Tempo hoch, die Action fett und die Produktion recht hochwertig. Ob es allerdings so eine tolle Idee war, die Spinnen Heräusche machen zu lassen, wage ich zu bezweifeln. Kurz: leckere, leere Kalorien mit Bombastfaktor.

P.S.: Und ja, der Film kann als Parodie betrachtet werden, und es finden sich entsprechend einige Referenzen auf Horrorfilme.
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This is the triple whopper of spider movies: Everything's big, juicy, too much, and then some. A 30 million budget, David Arquette, Kari Wuhrer, Scarlett Johansson, and hundreds of lovingly programmed CGI spiders that, of course, still look artificial. This makes the film potentially suitable as virtual exposure therapy for arachnophobes. In any case, you should first overcome this spider riot before attempting the more realistic, but also more sedate "Arachnophobia." The gags here are often silly, but some work well for me, partly because the film uses different levels of humor and refrains from political incorrectness. I liked David Arquette much better as Dewey in "Scream." His role in "Arachno Attack" is simply not as well written: a violent, not particularly likable hothead who, quite predictably, ogles after his love interest. There's nothing subtle or particularly original about the ing characters either, but the script is clever enough to at least package its mainstream mechanics nicely. Furthermore, the pace is fast, the action is full, and the production is quite high-quality. However, I doubt that having the spiders make noise was such a great idea. In short: delicious, empty calories with a bombast factor.

P.S.: And yes, you can watch it as a parody and look for refernces to horrormovies.

(english version below)

Was mir an „Arachnophobia“ besonders gefällt, sind die tollen Bilder. Die Aufnahmen aus dem venezuelanischen Dschungel sind großartig. Auch die typische nordamerikanische Kleinstadt mit ihren teils eindrucksvollen Gebäuden ist richtig schön in Szene gesetzt. Manche Frames möchte ich mir ausdrucken und an die Wand hängen: zum Beispiel die Spinne, die aus dem Nachthimmel in ein Kellerfenster krabbelt. Überhaupt sind die Spinnen stark in Szene gesetzt. Dabei kommt dem Film zugute, dass computergenerierte Spinnenbilder damals noch keine Option waren und das Team auf echte Spinne zurückgriff. Die wirken entsprechend echt und geben dem Film eine Bodenständigkeit, die kaum ein anderer Spinnengruselstreifen für sich beanspruchen kann.

Eine weitere Stärke von „Arachnophobia“ sind die Hauptfiguren. Jeff Daniels als Dr. Ross ist gleichermaßen sympathisch wie ein bisschen lustig, seine Frau Molly (Harley Jane Kozak) wirkt nahbar, echt, freundlich und selbstbewusst. John Goodman in einer Nebenrolle als kauziger Kammerjäger Delbert McClintock sorgt für den comic relief, also Erleichterung durch Erheiterung, was gerade für die Zuschauer schön ist, die durch das Krabbelgetier doch zunehmend in Anspannung versetzt werden. Allerdings darf man sich keine großen Lacher erwarten, denn auch wenn der Film als Horrorkomödie ausgewiesen wird, bleiben Slapstick, Absurdität und Schenkelklopfer aus. Vielmehr ist sind es ein paar launige Sprüche und die leichte, freundliche Art, die diesen Film aus dem eindeutigen Horrorbereich herausführen und das Komödien-Etikett plausibel machen. Angenehm finde ich dabei, dass der Film auf die in seiner Zeit typischen sexistischen, chauvinistischen oder das Aussehen von Leuten kommentierenden Witzeleien verzichtet. Den kann man also auch heute noch mit seinen Kindern (ab 12) gucken, ohne sich nachher Vorträge über politische Korrektheit anhören zu müssen.

Was die Qualität des Films in meinen Augen etwas schwächt, ist sein stellenweise doch recht gemütliches Tempo. Gerade im Mittelteil wirkt der Film auf mich behäbig und der „Recherchepart“ ist nicht sehr spannend, da wir als Zuschauer ja längst wissen, was die Kleinstadtbewohner mit Hilfe des Spinnenforschers Dr. James Atherton (Julian Sands) erst noch umständlich herausfinden müssen. Diese Behäbigkeit zusammen mit dem nostalgischen 1990er-Gefühl, als viele Filme irgendwie noch unbeschwerter wirkten, machen „Arachnophobia“ zu einem schönen Sonntagnachmittag-Film, zu dem man sich ein Kännchen Kakao gönnt. In der letzten halben Stunde nimmt der Film allerdings Fahrt auf und empfiehlt sich als Rosskur für alle Menschen mit handfester Spinnenangst.

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What I particularly like about "Arachnophobia" are the great images. The shots of the Venezuelan jungle are fantastic. The typical North American small town, with its sometimes impressive buildings, is also beautifully staged. I want to print out some frames and hang them on the wall: for example, the spider crawling from the night sky into a basement window. The spiders in general are very well presented. The film benefits from the fact that computer-generated spider images weren't an option back then, so the team relied on real spiders. They seem correspondingly realistic and give the film a down-to-earth feel that few other arachnid horror films can claim.

Another strength of "Arachnophobia" are the main characters. Jeff Daniels as Dr. Ross is both likeable and a bit funny, and his wife Molly (Harley Jane Kozak) comes across as approachable, genuine, friendly, and self-confident. John Goodman, in a ing role as the eccentric exterminator Delbert McClintock, provides comic relief, which is particularly welcome for the audience, who are increasingly tense as a result of the creepy crawlies. However, one shouldn't expect any big laughs, because even though the film is labeled a horror comedy, there are no slapstick, absurdity, or knee-slappers. Rather, it's a few witty remarks and the lighthearted, friendly tone that lift this film out of the obvious horror realm and make the comedy label plausible. I find it pleasant that the film avoids the sexist, chauvinistic, or appearance-commenting jokes that were typical of its time. So you can still watch it today with your children (12 and older) without having to listen to lectures about political correctness afterwards.

What somewhat weakens the film's quality, in my opinion, is its rather leisurely pace at times. The middle section in particular seems ponderous to me, and the "research part" isn't particularly exciting, since we as viewers already know what the small-town residents still have to laboriously discover with the help of arachnid researcher Dr. James Atherton (Julian Sands). This ponderousness, combined with the nostalgic 1990s feel, when many films seemed more lighthearted, make "Arachnophobia" a pleasant Sunday afternoon film, while you treat yourself to a pot of hot chocolate. In the last half hour, however, the film picks up speed and is recommended as a drastic treatment for anyone with a serious arachnophobia.

Nachdem ich den Film diesen Samstag zum ersten Mal im Kino gesehen habe, habe ich kapiert: Der Humor und das pathetische, immer wieder Distanz schaffende Schauspiel sind beabsichtigt, und unterstützen die einzigartige Vision dieser abgefahrenen Trennungs-Groteske.

Mehr hier: Possession Review

(ennglish version below)

Das ist ein guter schlechter Film.

Menschen, die Tierversuche machen, um irgendeine Unsichtbarkeitswaffe fürs Militär herzustellen, finde ich grundsätzlich unsympathisch. Auf der anderen Seite sehe ich Kevin Bacon immer gerne in einem Film. Die Handlung täuscht kurz an, es könnte eine Studie über Machtmissbrauch und das Wesen des Bösen werden, aber letztlich ist das ein oberflächlicher SF-Horror-Action-Film mit sattem Budget und coolen Schauwerten. Paul Verhoeven hat sicher bessere Filme gemacht, dieser hier macht immerhin Spaß, wenn man seine intellektuellen Ansprüche hinunterschraubt, bis man wieder ein pubertierender kleiner Voyeur ist.

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This is a good bad movie.
I generally find people who test animals in order to produce some kind of invisibility weapon for the military unsympathetic. On the other hand, I always enjoy seeing Kevin Bacon in a movie. The plot briefly suggests that it could be a study about abuse of power and the nature of evil, but ultimately it is a superficial SF horror action film with a hefty budget and cool visuals. Paul Verhoeven has certainly made better films, but this one is at least fun if you lower your intellectual standards until you're a pubescent little voyeur again.

(english version below)

Sébastien Vaniček legt mit seinem Spinnenfilm ein cooles Debüt hin. Der Hochhauskomplex in der Pariser Vorstadt ist ein tolles Setting für die Invasion der Krabbler, und die Banlieue-Charaktere wirken auf mich glaubhaft und sympathisch. Vor allem die erste Hälfte des Films hat mir gefallen, auch wenn sich "Vermines" mit der Spinnenaction erst einmal ordentlich Zeit lässt. In der zweiten Hälfte ist dann zwar deutlich mehr los, jetzt offenbaren sich aber auch stärker als vorher die Schwächen des Films. Die Schauspieler*innen sind okay, aber nicht zwingend gut, vor allem, wenn es um die Darstellung starker Gefühle geht. Auch nerven mich solche Entscheidungen, wie einen Molotow-Cocktail auf Spinnen zu werfen, die dann erst in die Richtung laufen, in die man eigentlich flüchten will. Warum gehen die jungen Leute nicht gleich friedlich ihrer Wege? Und warum müssen an einer Stelle die Geigen eine Minute lang mit den Charakteren um die Wette heulen? Diese Art von Pathos tut dem Film nicht gut.

Überhaupt hat mir die Musik nicht so gut gefallen. Französischer Rap: Geschmacksache, aber nichts, was mich wirklich stört. Die plötzlich an- und abschwellende Musik, die auf hundertfach genutzte Weise Spannung erzeugen will, nervt mich da schon eher. Die Spinnen wiederum sind gut in Szene gesetzt, ich habe schon schlechteres CGI gesehen. Aber für meinen Geschmack hätte der Film ekliger und brutaler sein dürfen. So ist er nur auf dem Niveau eines "Sting" und blendet schnell weg, wenn es für den Gorehound interessant werden könnte. Gut fand ich, dass die Polizei hier für die Ghetto-Bewohner eine ganz eigene, gar nicht mal überzeichnete Gefahr darstellt. Das gibt dem gut fotografierten Spinnengrusel etwas Tiefe. Für ein Debüt wirklich ordentlich.

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Sébastien Vaniček makes a cool debut with his spider film. The high-rise complex in the Paris suburbs is a great setting for the invasion of the crawlers and the banlieue characters seem believable and likeable to me. I particularly liked the first half of the film, even though "Vermines" takes its time with the spider action. There's a lot more going on in the second half, but now the film's weaknesses become more apparent than before. The actors are okay, but not necessarily good, especially when it comes to portraying strong emotions. Decisions like throwing a Molotov cocktail at spiders that only then run in the direction you actually want to escape annoy me. Why don't the young people go their separate ways peacefully? And why do the violins have to howl with the characters for a minute at one point? This kind of pathos doesn't serve the film well.

I didn't really like the music that much. French rap: a matter of taste, but nothing that really bothers me. But when the generic score suddenly rises and falls and tries to create tension like in thousand horrorfilms before, I really get annoyed. The spiders, on the other hand, are well staged, I've seen worse CGI. But for my taste the film could have been more disgusting and brutal. So he's only on the level of a "Sting" and quickly fades away when things could get interesting for the gorehound. I thought it was good that the police here pose a (not even exaggerated) danger to the ghetto residents. This gives the well-photographed spider horror some depth. Really decent for a debut.

poor kid

Jede tiefergehende Beziehung kommt mal in so eine Phase.

Mehr in meinem Blog "Horror & Psychologie"

Ja: Blog!

I liked it better this time. Cool details. Last third didn't disappointed me as much as at the first time. Brian Cox, Emile Hirsch and Olwen Catherine Kelly are pretty strong in this.

Durchschnittlicher Psychothriller mit einer starken Grundidee.
Leider fehlt es in meinen Augen an Spannung, weil man nur eine Identifikationsfigur angeboten bekommt, und die ist ein psychopathisches Arschloch, mit dem zumindest ich nicht stark mitfiebere. Auch ist Luis Tosar in der Hauptrolle bestensfalls okay, es fehlt ihm das Abgründige, Beschädigte, Verkümmerte das so eine Figur richtig stark machen würde. Kameraarbeit und Score sind völlig in Ordnung, gerade letzterer aber auch einfach nur zweckdienlich. Wirklich stark an dem Film ist wie gesagt die Prämisse, seine konsequente Fiesheit und eine Mordszene, die sehr realistisch und brutal ausfällt. Und ja, ein bisschen Sozialkritik steckt in dem Film schon auch.

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Average psychological thriller with a strong basic idea.
Unfortunately, in my opinion, there's a lack of tension because you're only offered one character to identify with, and he's a psychopathic asshole who, at least I don't really root for. Also, Luis Tosar is at best okay in the lead role, he lacks the abyssal, damaged, stunted quality that would make such a character really strong. The camera work and score are completely fine, but the latter in particular is simply functional. As I said, what's really strong about the film is the premise, its consistent nastiness and a murder scene that is very realistic and brutal. And yes, there is a bit of social criticism in the film.

(english version below)

Das ist definitiv kein Film für mich. Ich kann mich generell an US-amerikanischen Mystery-Thrillern erfreuen, und ich sehe auch, dass der Film hier Stärken hat: eine originelle Geschichte, die so erzählt wird, dass ich mich als mündiger, halbwegs intelligenter Zuschauer ernst genommen fühle. Dazu das eindrucksvolle Setting des Caddo-Seengebiets und ein paar Familendrama-Elemente, die überzeugend und dadurch recht unangenehm wirken. Leider funktioniert der Film für mich trotzdem nicht. Selten war ich vom penetranten Dauerwabern eines einfallslosen Synthi-Scores so genervt wie hier. Und die Art der Geschichte, die sich entfaltet, ist so gar nichts für mich. Ohne zu spoilern kann ich nur sagen: Nee, ist klar. Und mir als Nichtfamilienmensch auch vollkommen wumpe. Schade.

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This is definitely not a film for me. I generally enjoy US mystery thrillers, and I also see that the film has strengths here: an original story that is told in such a way that I, as a reasonably intelligent viewer, feel taken seriously. Plus the impressive setting of the Caddo Lakes area and a few family drama elements that seem convincing and therefore quite unpleasant. Unfortunately the film still doesn't work for me. Rarely have I been as annoyed by the penetrating constant chatter of an unimaginative synth score as I was here. And the type of story that unfolds is not for me at all. Without giving any spoilers, I can only say: nope! And as a person who doesn't have a family, I'm also completely underwhelmed. Too bad.

(english version below)

Zwar habe ich "Last Shift" gesehen, erinnere mich aber zu wenig an den Film, um ihn mit der Neuverfilmung "Malum" vergleichen zu können. So weit ich gelesen habe, hatte DiBlasi diesmal mehr Budget und wollte den Stoff noch mal "richtig" umsetzen. Dabei ist ihm in meinen Augen ein solider Horrorfilm gelungen, der vor allem von der beklemmenden Atmosphäre einer weitgehend verlassenen Polizeistation in einem miesen Viertel lebt. Die junge Polizistin Jessica meldet sich freiwillig zur Nachtwache in dem heruntergekommenen Gebäude. Auf diese Weise will sie mehr über den Tod ihres Vaters herausfinden, der in der Station offenbar verrückt wurde und erst drei Polizist*innen und dann sich selbst erschoss. All das scheint mit einem satanischen Kult zu tun zu haben, gegen den Jessicas Vater kämpfte. Manche der Mitglieder machen das Viertel noch immer unsicher und für Jessica beginnt bald eine denkwürdige Nacht.

Neben der Atmosphäre punktet der Film mit derben praktischen Effekten, die ihm eine FSK 18 eingetragen haben. Außerdem ist die Figur der Jessica gut geschrieben: Sie verhält sich tapfer und menschlich, aber nicht übertrieben heldenhaft. Leider finde ich die Darstellerin nicht sympathisch oder charismatisch, was natürlich total subjektiv ist und in meinen Augen auch nicht mit ihrer Qualität als Schauspielerin zu tun hat. Außerdem stört mich, dass der Film diese typische Beliebigkeit mittelmäßiger Horrorfilme hat: Ob die Erscheinungen in der Station Geister, durch Schimmelpilze oder Psychose erzeugte Halluzinationen, oder vielleicht auch vom Kult heraufbeschworene Dämonen oder alles zusammen sind -- egal! Hauptsache Geisterbahn. Und dann ist da noch ein Synthiescore, der leider in meinen Ohren oft mehr billig als atmosphärisch ist. Dennoch ist das ein harter, konsequenter Horrorfilm, der sowohl auf Atmosphäre als auch auf Gore und ein paar jumpscares setzt und bei mir letztlich eine leicht überdurchschnittliche Wertung abgreifen kann. Kann man machen!

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Although I saw "Last Shift", I don't enough about the film to be able to compare it with the remake "Malum". From what I've read, DiBlasi had more budget this time and wanted to do the material "properly" again. In my opinion, he has succeeded in making a solid horror film that thrives primarily on the oppressive atmosphere of a largely abandoned police station in a bad neighborhood. The young police officer Jessica volunteers to be on night watch in the run-down building. In this way, she wants to find out more about the death of her father, who apparently went crazy in the station and first shot three police officers and then himself. This all seems to have something to do with a satanic cult that Jessica's father was fighting against. Some of the are still making the neighborhood unsafe and a memorable night is about to begin for Jessica.

In addition to the atmosphere, the film scores with rough practical effects, which earned it a rating of FSK 18 in . In addition, the character of Jessica is well written: she behaves bravely and humanely, but not overly heroically. Unfortunately, I don't find the actress likeable or charismatic, which is of course totally subjective and in my opinion has nothing to do with her quality as an actress. What also bothers me is that the film has the typical randomness of mediocre horror films: Whether the apparitions in the station are ghosts, hallucinations caused by mold or psychosis, or perhaps demons conjured up by the cult, or all of the above - it doesn't matter! Just ride the ghost train. And then there is a synth score, which unfortunately to my ears is often more cheap than atmospheric. Nevertheless, this is a tough, consistent horror film that relies on atmosphere as well as gore and a few jump scares and ultimately gets a slightly above-average rating from me. It's watchable!

Ab diesen Donnerstag in den deutschen Kinos.

Es gibt so viele Filme, die sich auf eine Vorlage von Stephen King berufen, dass selbst eingefleischte Horrorfans Mühe haben, alle lückenlos aufzuzählen. Oft lehnen sich die filmischen Adaptionen dabei nur lose an ihre Vorlagen an, und so ist es auch bei „The Monkey“. Regisseur Osgood Perkins hat sich eher frei am Stoff bedient und – anders als in Kings Kurzgeschichte – zwei Brüder in den Fokus gerückt, die wir als Teenager kennenlernen. Der kleine Bill ist bossy, extrovertiert und angeberisch, sein Zwillingsbruder Hal hingegen introvertiert und sensibel. Auf dem Dachboden finden sie einen alten Stoffaffen mit zwei Zimbeln in der Hand, eine Hinterlassenschaft ihres früh verschwundenen Vaters. Dreht man ein Schräubchen im Rücken des Affen, beginnt er die Zimbeln gegeneinander zu schlagen.

Es dauert etwas, bis die Jungen herausfinden, was wir Zuschauer schon wissen: Der Vintage-Affe ist verflucht, und wenn er seine Zimbeln zusammenschlägt, iert in der Nähe ein tödliches Unglück. Diese Prämisse ist so unheimlich wie potentiell lustig, und Perkins weiß das gut zu nutzen. Mit gutem Gespür für Timing, Komik, Absurdität, aber auch für Atmosphäre und Gefühl schafft Perkins das, was gute Horrorkomödien auszeichnet: eine aufregende Kippschwingung aus leichtem Schrecken und befreiendem Gelächter. Das Ganze garniert er mit durchaus saftigen Splatterszenen, die aber comichaft überzeichnet werden, so dass sie weniger brutal und verstörend als skurril und aufregend. Früh leidet man mit dem schüchternen Hal mit, und als man ihn später als verschlossenen Erwachsenen kennenlernt, der sich von seinem Sohn fernhält, um ihn vor dem Fluch des Horroraffen zu schützen, können wir seine Motive und seinen in sich verbackenen Charakter nachvollziehen.

Weniger gut gelingt das leider beim erwachsenen Zwillingsbruder. Theo James, der hier eine Doppelrolle spielt, findet für den bösen Bill keine richtige Balance zwischen Komik, Tragik und psychologischer Nachvollziehbarkeit. Hier hat der Film erzählerische Schwächen, die dafür sorgen, dass die zweite Hälfte nicht mehr ganz so packend und unterhaltsam ausfällt wie die erste. Auch wird das nicht gerade subtil in den Film eingeflochtene Unterthema „daddy issues“ leider nur halbherzig behandelt, obwohl Perkins dabei laut eigener Aussage aus seinen persönlichen Erfahrungen schöpft. Da wäre im Drehbuch mehr drin gewesen. Dennoch ist das eine wirklich erfrischende Horrorkomödie mit eigenem Stil, bei dem sich Stephen-King-Vibes mit dem atmosphärischen Gespür von Osgood Perkins verbinden und obendrein Konventionen des Horror-Genres selbstironisch vorgeführt werden.

Anders als in seinen sehr ernsten und etwas bedeutungsschwangeren Horrorfilmen „Longlegs“, „I am the pretty thing that lives in this house“ und „Die Tochter des Teufels“ inszeniert Perkins hier leichtfüßig und ohne Anklänge ans arthouse-Kino, die in seinen früheren Filmen manchmal die Grenze zum Prätentiösen überschritten haben. So erinnern manche der „unglücklichen“ Tode – zum Beispiel der Schlussgag oder die „Fallschirmsprung-Hochzeit“ – an heitere Outtakes aus der „Final Destination“-Reihe. Gleichzeitig erzeugen Momente wie die Tanzszene der jugendlichen Zwillinge mit ihrer Mutter (toll gespielt von Tatiana Maslany) auch eine emotionale Wärme, die das eigentlich ernste Thema des Films nicht zum Vorwand für Klamauk verkommen lässt. Denn dass wir ständig von der Möglichkeit des Todes umgeben sind, dass wir nie sicher davor sind, die zu verlieren, die wir lieben, ist ein Schrecken, mit dem man als Mensch leben muss. Und über den man in „The Monkey“ einmal lachen darf. Am besten mit anderen gemeinsam in einem Kinosaal.

(english version below)

Lieber ein Film mit geringen Schauwerten und einem guten Drehbuch, als ein Spektakel für die Sinne, bei dem die Story und die Figuren bescheuert sind. Monolith spielt nur in einem Haus und außer Lilly Sullivan und einer Schildkröte bekommen wir niemand wirklich zu Gesicht, wenn man von Fotos, Filmen im Film und ein paar Internetgesichtern absieht. Vieles iert in diesem minimalistischen Thriller akustisch, und das Tolle ist: Es wird nie langweilig. Sullivan spielt die Journalistin, die nach einer Panne einen großen Coup landen will, sehr bodenständig und facettenreich, die Verknüpfung von gesamtgesellschaftlichem Unwohlsein und persönlicher Schuld erinnert manchmal sogar an einen Klassiker wie Hanekes Caché, und das Thema "wer die Narrative kontrolliert, kontrolliert die Wirklichkeit" ist so aktuell wie bedrohlich. Dass so ein Film keine ganz befriedigende Auflösung haben kann, muss man mit einpreisen. Meine Frau war nicht zufrieden mit dem Ende, ich schon. Ich hatte befürchtet, sie verkacken es ernsthaft. Und obwohl (oder gerade weil) der Film recht statisch ist, erzeugt er doch auch ein paar starke Bilder und Atmosphären. Wer Lust auf einen intelligenten Thriller hat und sich auf einen slow burn einlassen kann: Den hier kann ich wirklich empfehlen.

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Better a film with low viewing values ​​and a good script than a spectacle for the senses in which the story and the characters are stupid. Monolith only takes place in one house, and other than Lilly Sullivan and a turtle, we don't really see anyone apart from photos, footage in the film, and a few internet faces. A lot of things happen acoustically in this minimalist thriller, and the great thing is: it never gets boring. Sullivan plays the journalist who wants to pull off a big coup after a breakdown, very down-to-earth and multi-faceted, the connection between overall social unease and personal guilt is sometimes even reminiscent of a classic like Haneke's Caché, and the theme of "whoever controls the narrative controls reality" is as current as it is threatening. The fact that a film like this cannot have a completely satisfactory resolution must be taken into .

My wife wasn't happy with the ending, but I was. I was worried they were seriously mes. And although (or precisely because) the film is quite static, it also creates some strong images and atmospheres. If you're looking for an intelligent thriller and can enjoy a slow burn, I can really recommend this one.

(english version below)

Dieser 45-Millionen teure Hollywood-Film mit Starbesetzung ist in meinen Augen ein einziges Desaster. Ich finde Kenneth Branagh und seine Shakespeare-Verfilmungen Klasse, bin Fan von Robert de Niro und sehe auch Helen Bonham Carter und Tom Hulce gerne. Aber hier stimmt nichts. Kenneth Branagh als besessener Wissenschaftler ist vollkommen unglaubwürdig und die Figur darüber hinaus auch noch schlecht geschrieben. Erst sieht es so aus, als ob ihm seine Liebe zu Elisabeth wichtiger wäre als sein Forscherdrang, dann kapselt er sich völlig von ihr ab, dann – nachdem er erfolgreich ein Geschöpf aus Leichenteilen zum Leben erweckt hat, lässt er das Monster links liegen und interessiert sich nur noch für seine Geliebte. Wie alle in diesem Film gibt er sich pathetisch, was in Hinblick auf seinen Stand Ende des 18. Jahrhunderts in Westeuropa einigermaßen realistisch gewesen sein mag, aber zum einen nach besser geschriebenen Dialogen verlangt hätte und zum anderen in einem Frankensteinfilm einfach nervt. Ich will keine Jünglinge mit wallendem Haar sehen, die leidenschaftlich irgendwelche Professoren über Paracelsus volllabern wie ein Hippie im ersten Semester. Ich will Peter Cushing, der mit schmalen Lippen und fokussiertem Blick eine Leiche aufschneidet, um Wissenschaft um der Wissenschaft willen zu betrieben. Nicht, weil Mama gestorben ist.

Klar, Kenneth Branaghs Verfilmung ist tatsächlich etwas näher an der großartigen Romanvorlage von Mary Shelley aus dem Jahr 1818, aber da die verwickelte Handlung des Buches, in dem manche Entwicklungen viel Zeit einnehmen, hier auf zwei Stunden eingedampft werden, bleibt die Psychologie der Figuren auf der Strecke und es bleiben oberflächliche Gestalten, die umso inbrünstiger Emotionen behaupten, die ich zu keiner Zeit nachempfinden kann. Als dann auch noch Tom Hulce („Amadeus“) als Medizinstudent in Ingolstadt auftaucht und fast so aussieht wie in seiner Verkörperung von Mozart, kippt der Film endgültig ins ungewollt Alberne. Emotional uninvolviert wie ich beim Gucken war, fielen mir dann auch etliche Logikschnitzer und Dialogpeinlichkeiten auf. So scheint die in Ingolstadt ausbrechende Choleraepidemie einerseits eine gewaltige Bedrohung und andererseits völlig egal zu sein. Dazu gibt es fragwürdige Schnitte und einen nervend pathetischen Score, der oft völlig unend über die Szenen gekleistert wird.

Frankensteins Monster wird aus einem renitenten Impfgegner hergestellt, ist aber zugleich aus unerfindlichen Gründen aus mehreren Leichenteilen zusammengenäht. Robert de Niro macht das wirklich gut und sieht auch eindrucksvoll aus, trotzdem ist auch seine Figur schlecht geschrieben, verhält sich viel zu sprunghaft und muss pathetische Zeilen wie „Ich werde mich rächen“ oder „Wir treffen uns im Meer aus Eis“ sagen. Phasenweise wirkt der Film dabei wie die Aufführung eines Frankenstein-Theaterstücks an der örtlichen Waldorfschule.

Die Schöpfungsszene ist eindrucksvoll inszeniert, aber auch zu effektheischend und überdreht. Außerdem läuft Kenneth Branagh hier, wie in vielen Szenen des Films, mit nacktem Oberkörper herum, und man fragt sich, ob er darauf gebrannt hat, seine Erfolge bei McFit mit uns Zuschauern zu teilen.

Interpretatorisch kann sich der Film auf keinen Fokus einigen. Was uns hier im Kern erzählt werden soll, bleibt unklar. Am ehesten lässt sich, aufgrund der Rahmenhandlung mit dem Kapitän, folgende Überlegung aus dem Film destillieren: Man sollte für seinen Entdecker- und Forschergeist nicht über Leichen gehen, sondern sich seine Menschlichkeit bewahren. Ooooo-kay!

Eins muss ich dem “Mary Shelley’s Frankenstein“ allerdings lassen: Obwohl der Film mehr Drama, Historienfilm und Branagh-Oberkörper-Schau als Horrorfilm ist, zum Ende hin wird es einmal richtig fies. Dann nämlich, als Frankenstein seine vom Monster ermordete Elisabeth wiedererweckt. Hier gelingen dem Film zum Ende hin unverhofft ein paar Minuten echten Horrors. Schade, dass sich die Macher nicht konsequent für diese Richtung entschieden haben.

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In my opinion, this 45 million dollar Hollywood film with an all-star cast is a complete disaster. I think Kenneth Branagh and his Shakespeare adaptations are great, I'm a fan of Robert de Niro and I also like watching Helen Bonham Carter and Tom Hulce. But nothing is right here. Kenneth Branagh as the obsessed scientist is completely unbelievable and the character is also poorly written. At first it seems as if his love for Elisabeth is more important to him than his desire to explore, then he completely isolates himself from her, then - after he has successfully brought a creature made of corpse parts to life, he ignores the monster and is only interested in his lover. Like everyone in this film, he acts pathetic, which may have been somewhat realistic given his status in Western Europe at the end of the 18th century, but on the one hand it would have called for better written dialogue and on the other hand it is simply annoying in a Frankenstein film. I don't want to see young people with flowing hair ionately babbling about Paracelsus to professors like a hippie in his first semester. I want Peter Cushing, with thin lips and a focused gaze, cutting open a corpse to do science for the sake of science. Not because mom died.

Sure, Kenneth Branagh's film adaptation is actually a little closer to the great novel by Mary Shelley from 1818 than let's say "Frankenstein Junior", but since the complicated plot of the book, in which some developments take up a lot of time, is boiled down to two hours, the psychology of the characters falls by the wayside and we are left with superficial characters who claim all the more fervent emotions that I can never empathize with. When Tom Hulce (“Amadeus”) shows up as a medical student in Ingolstadt and looks almost like his incarnation of Mozart, the film finally takes an unintentionally silly turn. As emotionally uninvolved as I was while watching, I noticed a number of logic blunders and awkward dialogues. The cholera epidemic breaking out in Ingolstadt seems to be a huge threat on the one hand and completely unimportant on the other. There are also questionable cuts and an annoyingly pathetic score that is often plastered over the scenes completely inappropriately.

Frankenstein's monster is made from a stubborn vaccination opponent, but at the same time, for some unknown reason, it is sewn together from several corpse parts. Robert de Niro does it really well and looks impressive, but his character is also poorly written, behaves much too erratically and has to say pathetic lines like “I will take revenge” or “We will meet in the sea of ​​ice”. At times the film seems like a performance of a Frankenstein play at the local Waldorf school.

The creation scene is impressively staged, but also too gimmicky and over-the-top. Also, as in many scenes in the film, Kenneth Branagh is walking around shirtless, and one wonders if he was eager to share his successes at McFit with us viewers.

In of interpretation, the film cannot agree on a single focus. What is essentially being told to us here remains unclear. Based on the framework story with the captain, the following thought can best be distilled from the film: You shouldn't go overboard for your spirit of discovery and research, but rather preserve your humanity. Ooooo-kay!

However, I have to give one thing to “Mary Shelley’s Frankenstein”: Although the film is more of a drama, historical film and Branagh upper body show than a horror film, things get really nasty towards the end. Then when Frankenstein resurrects his Elisabeth, who was murdered by the monster. Here the film unexpectedly manages to add a few minutes of real horror towards the end. It's a shame that the makers didn't consistently choose this direction.

I adore that Baron Frankenstein reaches amazing heights of bad-assery in this one. Did not need the rape scene though. That's not him!
Much more horror than the one before, but sadly without a cool monster. And the end is a bit underwhelming even so it has a burning house and all.

Not much horror in this, but the clusterfuck of injustice, that you can witness here, is enraging! Yes, I cared for "deformed" Catharina and the naive Hans with the golden heart and the tragig heritage. And when the slasher-part started in the last quarter of the film I was all: Gom you lovely queer soul-body-conglomerat. and get these motherfuckers! It's only a pity that Victor Frankenstein is a bit in the background here and can't display his evil genius as I would have liked! But all in all I like this strangest entry in the Hammer-Frankenstein-series pretty much!

Review, Trivia und Überlegungen zu "nature" oder "nurture" ab jetzt
auf:

Frankenstein Review auf Horror & Psychologie

Solid production value, nice colouring, and some funny sidecharacters like Zoltan the greasy hypnotist or the deaf-mute Rena can't hide the fact, that the story is lackluster and the creature this time looks like the Karloff-Version but covered with buttercream-cake. I like, that this is more "The Revenge of Frankenstein" than "The Revenge of Frankenstein", and was especially happy that the Baron returned to his old abandoned castle in the Swiss Alps. But I did wish I could care more for the characters. Rena is likeable, but her screentime is small and her ressources quite limited.

More budget, less horror.
Nice settings, colors and ideas, but the plot isn't too captivating and Peter Cushing isn't half as evil as in The Curse of Frankenstein.
Still I like this, especially as Fisher and Sangster bring the class struggle topic even more into it than in the predecessor. And we also have a hint at cannibalism...

Yes, it's dated and the pacing isn't good, but
it has a vile vibe, a depressing touch, a sincere quality
beyond the B-Movie-pathos and the nice, shabby dollhouse-like settings.
Maybe it's Cushing. Maybe he explored his dark side even further than as Van Helsing in the Hammer-Dracula-films. Maybe it's the class theme, which Terence Fisher is able to hide here again. Maybe it's the arrogance of power displayed here (and not only here for gods sake!).

I really like this.

„In a wolf fight you either dominate, run or die. No more options.“ (a wolf expert in "Werewolves")

Well then!

So, why not make a zombie-movie but with werewolves, and the threat is known and lasts only for one night like in The Purge? Yeaahh!

Silly, cheesy, pretty entertaining. This film is well made trash and knows it. Only listen to the cheap synthie score! And the werewolves with their bat-out-of-hell-kissers would be the banger on every small town ghost ride, I assume.

Best plot twist in years and they deliver it after 12 minutes: turns out that Grillo is a molecular biologist!

But my favorite scene is, where one of the many werewolves washes his face. So cute, it made my feet tingle.

P.S.: If the Underworld- or the Resident Evil series were intellectually to challenging for you -- give this one a try!

(english version below)

Ich hatte "Them" von David Moreau in guter Erinnerung und fand auch sein "The Eye"-Remake mit Jessica Alba völlig in Ordnung. Und so habe ich mich auf MadS gefreut. Ich wusste vorher nichts über den Film, habe keinen Trailer gesehen, und mir war auch nicht klar, dass das ein One-Take-Film á la "Victoria" ist. Ambitioniertes Unterfangen, das bei mir leider tendenziell die motion sickness triggert. Viel mehr gestört aber haben mich die jungen Menschen in diesem Film, die runheulen- und schreien, koksen, irgendwelche polyamourösen Blödeleien am Laufen haben und die ganze Zeit so anstrengend aufgeregt und selbstbesoffen sind, wie es nur die Franzosen (in Filmen) hinbekommen. [Einschub: Kokain konsumieren ist scheiße. Nicht wegen eurer Gesundheit, macht mit der, was ihr wollt, sondern a) weil ihr damit finanziell mordende, folternde und ganze Familien und Landstriche zerstörende Gangsterbanden unterstützt und b) weil ihr davon sehr anstrengend für euer Umfeld werdet. Einschub Ende.]

Als dann schließlich zwei Frauen auf dem Motorrad sitzen, und die hintere ihr Blut auf der Fahrerin verreibt und dabei auch ihre nackten Schenkel einreibt und dazu so eine neue Musik erklingt und das Ganze ewig lang dauert, wusste ich: Hier wixt mir gerade ein Regisseur einen vor.

Soundtrack und Score haben mir sehr gut gefallen, und ich gebe zu, dass einige Momente des Films sicher in meiner Erinnerung bleiben werden. Alles in allem fand ich MadS aber vor allem anstrengend, und das in einer unguten Weise. Schade, dass der einzige RICHTIGER Horrorfilme der FFF White Nights mich nicht überzeugen konnte.

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I had fond memories of "Them" by David Moreau and also thought his "The Eye" remake with Jessica Alba was perfectly fine. And so I was looking forward to MadS. I didn't know anything about the film beforehand, didn't see a trailer, and didn't realize that it was a one-take film like "Victoria." An ambitious undertaking that unfortunately tends to trigger motion sickness in me. But what bothered me more were the young people in this film, who are crying and screaming, doing coke and some polyamorous nonsense and are so exhaustingly excited and selfobsessed the whole time, as only the French can manage (in films). [Insert: Taking cocaine sucks. Not because of your health - do what you want with it - but a) because you are financially ing gangs of murderers and torturers who destroy a lot of lifes, and b) because you are becoming very exhausting for those around you. End of insert.]

When two women finally sit on the motorbike and the one behind rubs her blood on the driver and also on her bare thighs and new music plays and the whole thing lasts forever, I knew: A director is jerking off here right in front of me. And I paid him for that!

I really liked the soundtrack and score and I it that some moments of the film will definitely stay in my memory. But all in all, I found MadS to be exhausting, and in a bad way. It's a shame that the only REAL horror film of the FFF White Nights couldn't convince me.

(english version below)

Gerade nach einem Tag voller Filme auf dem Fantasy Film Fest ist diese fast zweistündige, taiwanesische Extravaganza als OmU nicht ganz unanstregend. Schnelle Schnitte, Overacting und ein Comedy-Verständnis wie in in den 1980ern, als man mit naiver Energie den Blödsinn gefeiert hat, prägen diesen Film. Er hat mich aber trotzdem bei der Stange gehalten. Zum einen sind viele Gags einfach gut, und der Film lässt in der Hinsicht auch bis zum Abspann nicht nach. Zum anderen entwickeln die Figuren und ihre Chemie miteinander einen Charme, der auch Gefühle von Rührung und Ergriffenheit ermöglicht. Manchmal ist der Film so süß und liebenswert, dass man wieder an die Menschheit glauben will. Wenn sie in Taiwan solche Filme machen, dann muss doch Austausch und Verständigung weltweit möglich sein. Schön!

P.S.: Gerade Horrorfans kommen bei den zahlreichen Referenzen auf tropes des asiatischen Horrorkinos noch mal extra auf ihre Kosten und ordentlichen Splatter gibt es auch.

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Especially after a day full of films at the Fantasy Film Fest, this almost two-hour Taiwanese extravaganza as OV with subtitles is not entirely untiring. Fast cuts, overacting and an understanding of comedy like in the 1980s, when people celebrated nonsense with naive energy, and acting like in a school theatre characterize this film. But it still kept me interested. On the one hand, many of the gags are simply good, and the film doesn't let up in that regard until the credits. On the other hand, the characters and their chemistry with each other develop a charm that also enables feelings of emotion and sympathy. Sometimes the film is so sweet and lovable that you want to believe in humanity again. If they make films like this in Taiwan, then exchange and understanding must be possible worldwide. Adorable.

P.S.: Horror fans in particular will get their money's worth with the numerous references to tropes of Asian horror cinema, and there is also some decent splatter.

(english version below)

Applaus nach der Vorführung ist schon mal ein gutes Zeichen, und ich habe mitgeklatscht, denn "Companion" von Drew Hancock (Regie und Drehbuch) macht einfach ziemlich viel Spaß. Auf der Makroebene erzählt der Film zwar nichts Neues, aber auf der Mikroebene gibt es viele kleine, gute Ideen, die "Companion" bis zum Schluss interessant halten. Und dann ist da noch Sophie Thatcher, die hier endgültig beweist, was für eine gute Schauspielerin sie ist. Auch Jack Quaid als die menschgewordene "red flag" hat mich überzeugt, auch wenn seine Figur, wie eigentlich alle anderen auch, eindimensional geschrieben ist.

Am Besten geht man ohne Infos in den Film, skippt auch den Trailer und lässt sich auf einen unterhaltsamen, schwarzhumorigen Genremix ein, der im Kinosaal zusammen mit anderen vermutlich besonders viel Spaß macht.

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Applause after the screening mostly is a good sign, and I clapped along because “Companion” by Drew Hancock (director and screenwriter) is just a lot of fun. On a macro level, the film doesn't tell you anything new, but on a micro level there are lots of small, good ideas that keep “Companion” interesting right up to the end. And then there's Sophie Thatcher, who finally proves what a good actress she is. Jack Quaid as the human “red flag” also convinced me, even though his character, like all the others, is written in a one-dimensional way.

It's best to go into the film without any information, skip the trailer and immerse yourself in an entertaining, darkly humorous genre mix that will probably be especially fun in the cinema with others.

Here is my 2024 list. Didn't mention all 2024 horrorfilms I have watched, but all I reviewed on letterboxd. Read my notes, if you like and let me now your thoughts and your rankings!

1. Terrifier 3

   All hail the clown!
   Don't bother me with your "the story could be better" whining -- this is pure nightmare-cinema.

2. Heretic

   Seems odd that I rate this little chamberplay better than Nosferatu. Of course: Nosferatu is the greater film, but Heretic has less weaknesses. In my eyes it works perfectly for that what it is.

3. Nosferatu

   Love the atmosphere, and I am flabberghasted how could Lily-Rose Depp is in this. But I am not sure, if I really like the portrayal of Count Orlok. Give me time to think and rewatch please!

4. Red Rooms
5. The First Omen

   For me this is a very good horrormovie with tons of atmosphere, good effects, strong cast, brilliant score, nice story. And no, I don't care much about the lore of the original.

6. The Substance

   Well, as a feminist satire that may fall short, but as a stark meditation about the beauty and ugliness of our existence as minds and bodies -- this is quiet something!

7. MaXXXine

   Sleazy 80es comfort-movie.

8. Alien: Romulus

   Not much new in outer space, but pretty solid old school horror with a look and feel that makes me happy!

9. Late Night with the Devil
10. Smile 2

    Funny, creepy, tragic. Naomi Scott is very good in this. I am not completly convinced by the ending.

...plus 19 more. View the full list on Letterboxd.

Here I try to rank the movies I've watched on the big screen this year. I am interested in your thoughts and watch-experiences.

• Beau Is Afraid
• Evil Dead Rise
• Thanksgiving
• The Last Voyage of the Demeter
• Scream VI
• The Boogeyman
• Talk to Me
• Megalomaniac
• The Exorcist: Believer
• Infinity Pool

...plus 10 more. View the full list on Letterboxd.

• Jeepers Creepers
• The Human Centipede 2 (Full Sequence)
• Dark Water
• Sleepwalkers