This review may contain spoilers.
Simon 🦖’s review published on Letterboxd:
Ist Part 1 besser als Part 2?
Ist Part 2 besser als Part 1?
Keine Ahnung.
Was feststeht ist, die beiden sind zusammen unschlagbar. Ich kann es kaum erwarten, den Abschluss der Trilogie - „Dune Messiah“ zu sehen und dann behaupten zu können: Das ist die beste Filmtrilogie seit Der Herr Der Ringe.
Villeneuve ist auf jeden Fall auf einem extrem guten Weg.
Ich habe (weird Flex, ich weiß) diesen Film auf der größten Leinwand der Welt (in IMAX) erleben dürfen und ich muss zugeben: Heilige Scheiße das war es ja mal sowasvon wert. Fast 1000 Quadratmeter eröffneten mir den Weg in die Wüste. Ich habe die Hitze spüren können. Ich hatte wirklich das Gefühl, mit im Ornithopter zu sitzen. Charaktere standen wirklich vor mir und die Dünen erhoben sich vor meinen Augen. Ich konnte Explosionen spüren und Szenen wie die Arena haben tatsächlich richtiges Unbehagen in mir ausgelöst. Das war immersiv. Aber wie macht Denis Villeneuve das?
Allgemein gilt die Vorlage als „unverfilmbar“. Ich möchte sagen: Haha ihr Luschen, look at that!
Aber hier gibt es noch jemanden in der Crew, der das unmögliche doch möglich gemacht hat. Hans Zimmer. Einem so athmosphärischen Film den richtigen Score zu veren, ist eine Meisterleistung. Die Musik fungiert hier vor allem auf zwei Weisen:
1. Als unterstützendes Medium zu dem, was auf der Leinwand visuell iert. Man möchte fast sagen, der klassische Einsatz von Musik. Das lustige ist nur, hier ist absolut überhaupt nix klassisch. Beim schreiben dieser „Review“ höre ich den Soundtrack nebenbei und damn. Die Musik kann alle emotionalen Stadien von mir wecken, ganz ohne visuelle Reize. Angst, Stress, Liebe, Ekel. Alles eben. Der Einsatz von epischen Themen ist etwas reduzierter oder gezielter als in Part 1. Ich habs ehrlich gesagt erst etwas vermisst, aber ich glaube mit der Zeit legt sich das, weil die Musik einfach so gut zu diesem Film t.
2. Leitmotive: Vor allem die Themen des Heiligen Kriegs sowie der Liebe von Paul und Chani tauchen häufig auf. Ersteres ist pompös, drönend und erdrückend, letzteres ist (meistens zumindest) spielend leicht und löst ein wohliges Gefühl im Zuschauer aus. Auch hier, die ganze Palette an Emotionen.
Kirchenglocken am Ende ich meine holy shit wie geil.
Als Empfehlungen möchte ich hier „A Time of Quiet Between the Storms“ und „Only I Will Remain“ aussprechen.
Jetzt hilft diese supertollemegaaffentittengeile Musik ja aber überhaupt nichts, wenn der Rest nicht stimmt. Also wo fange ich an?
Die Rollen sind allesamt mindestens gleichbleibend perfekt gespielt, wie in Part 1, gerade Rebecca Ferguson’s Figur Lady Jessica bekommt mehr Raum und kann so noch mehr zeigen, was sie drauf hat. Von Timothee Chalamalabingbong bin ich genauso begeistert wie in Part 1, ebenfalls Zendaya, Javier Bardem oder Dave Bautista. Auch die Neuzugänge haben mich voll überzeugt, allen voran Christopher Walken als Imperator und Feyd-Rautha Harkonnen, gespielt von Austin Butler. Ich habe keinem eine vorherige Rolle angemerkt und bin total begeistert, mit welcher Finesse die beiden ihre Charaktere zum Leben erwecken. Rundum - wer hätte es gedacht - meisterhaft.
Die Kameraarbeit von Dune Part 1 DoP Greig Fraser ist ebenfalls überwältigend. Für jede Situation findet er die perfekte Einstellung. Bei ruhigen Szenen bleibt er nah dran, um jede Emotion einfangen zu können, bei actiongeladenen Szenen weit weg, um Ruhe in die Bilder zu bekommen und das Augenmerk auf das tatsächliche Geschehen zu lenken. Die weiten Aufnahmen der Wüste sind bombastisch (pun intended) und ich habe mich zu keinem Moment im Film verloren gefühlt, oder den Überblick verloren.
Eine lobende Bemerkung noch an die schwarz-weiß-Szenen. Die sind nämlich nicht schwarz-weiß gefilmt, sondern in Infrarot. So habe ich wahrgenommen, dass vor allem Kontraste in den Gesichtszügen fehlten, was die Figuren entmenschlicht hat. Extrem klug gemacht.
Die Story ist mitreißend. Ich weiß, dass sie etwas vom Buch abweicht, finde es für diesen Film aber einfach absolut end. Ich habe bei Paul mitgefiebert, dass er endlich von den Fremen anerkannt wird. Ich habe gebetet für Lady Jessica, dass sie ihren Weg überlebt und habe immer Fragezeichen km Kopf gehabt, was als nächstes iert. Ich war negativ fasziniert von der Tragweite der Machenschaften der Bene Gesserit. Ich habe mich geekelt und gefürchtet vor den Harkonnen. Es war einfach rundum wunderbar erzählt. Bei zukünftigen Rewatches wird mir das sicherlich auch nochmal mehr positiv auffallen.
Ich bin gespannt und mal ganz vorsichtig optimistisch, dass Part 3 - Messiah zwar noch in mittelweiter Ferne liegen mag, aber bei Release trotzdem eine Trilogie abrundet, deren Niveau wir seit sehr langer Zeit nicht gesehen haben.
Ich find‘s richtig geil, dass auch Part 2 mit dem Kehlkopfgesang anfängt. Fand ich in Part 1 schon heftig.
Ich habe so viel erlebt, in „nur“ 160 Minuten. Die Immersion durch eine riesengroße Leinwand war unglaublich. Das Sounddesign ist herausragend, die Bilder, wie auch schon in Part 1, gewaltig. Ich werde diesen Film noch oft schauen, aber vielleicht nie wieder so erleben wie heute.
Möge dein Messer splittern und brechen.